APOTHEKE ADHOC Umfrage

Kritik an ABDA-Bauplänen APOTHEKE ADHOC, 22.06.2015 19:02 Uhr

Berlin - 

35 Millionen Euro und damit das Doppelte des Jahreshaushalts will die ABDA für einen Neubau am Berliner Hauptbahnhof ausgeben. Eindeutig zu viel, findet die Mehrheit der Teilnehmer einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC.

74 Prozent sind gegen den Neubau: 46 Prozent finden, es gebe dringendere Probleme als ein neues Apothekerhaus – insofern seien die geplanten Ausgaben ein Skandal. 28 Prozent finden die Pläne „völlig überzogen“; die ABDA solle sich ein Objekt zur Miete suchen.

11 Prozent finden den Ansatz, eine eigene Immobilie zu bauen, zwar richtig. Das Objekt sei aber trotzdem zu teuer. Genau so viele Teilnehmer bekundeten immerhin, Immobilien seien nach wie vor eine gute Geldanlage, die Investition sei also akzeptabel.

4 Prozent meinten sogar, die ABDA brauche eine repräsentative Bleibe. Der Neubau am Hauptbahnhof sei also genau die richtige Umgebung für die Berufsorganisation. Am 18. und 19. Juni nahmen 170 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC an der Umfrage teil.

Laut ABDA kann das Apothekerhaus in der Jägerstraße eine effektive Arbeit räumlich wie funktional nicht mehr gewährleisten. Entsprechend hatte sich der Gesamtvorstand im Mai für den Erwerb einer wertstabilen Immobilie in der Nähe des Hauptbahnhofes ausgesprochen. Der neue Standort soll die benötigten Büro- und Sitzungskapazitäten langfristig abdecken.

Folgen die Vertreter der Kammern und Verbände ihren Vorsitzenden am 1. Juli, zieht die ABDA zunächst zur Zwischenmiete um. Denn der anvisierte Standort kann frühestens Anfang 2018 bezogen werden. Bei der Kammerversammlung in Nordrhein präsentierte Vorstandsmitglied Professor Dr. Claus Paßreiter den aktuellen Stand der Pläne. Noch gebe es keine Baugenehmigung.

Das Mendelssohn-Palais am Berliner Gendarmenmarkt hatte die ABDA vor 15 Jahren für 47 Millionen D-Mark gekauft, inklusive Maklercourtage umgerechnet rund 24 Millionen Euro. In die Bücher genommen wurde das Haus 2001 mit knapp 21 Millionen Euro; nach den üblichen Abschreibungen waren davon Ende 2014 noch 16,8 Millionen Euro übrig.