„Die ABDA hat ab 2018 eine neue Heimat“ Alexander Müller, 01.07.2015 18:23 Uhr
Es ist beschlossen: Die ABDA zieht in die Heidestraße um. Die Mitgliederversammlung stimmte mit 99 Prozent für das von der ABDA-Spitze vorgeschlagene Vorhaben, ein neues Gebäude für 35 Millionen Euro in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofs zu errichten. Der Gesamtvorstand hatte die Beschlussvorlage am 20. Mai bestätigt. Mitte 2018 soll das neue Apothekerhaus bezugsfertig sein. „Die ABDA hat ab 2018 eine neue Heimat“, sagte Präsident Friedemann Schmidt. Die Vertreter der Kammern und Verbände winkten auch den Zwischenstopp zur Miete sowie den Haushalt durch.
Das neue Apothekerhaus soll in der „Europacity“ an der Berliner Heidestraße entstehen. Bauherr ist die österreichische Immobiliengesellschaft CA Immo, die große Teile des noch unbebauten Gebiets im Zentrum der Hauptstadt von der Gesellschaft namens Vivico Real Estate übernommen hat. Der russische Milliardär Boris Mints ist zu einem Viertel an CA Immo beteiligt.
Eigentlich wollte der Immobilienkonzern alle neuen Gebäude in der Europacity nur vermieten. Doch die ABDA handelte einen Kauf der Immobilie aus, muss allerdings zunächst zwei Jahre zur Miete einziehen. Die Apotheker werden auch nur zwei Drittel des Gebäudes erwerben, den Rest wird CA Immo selbst vermieten.
Mit der Immobiliensuche wurde die ABDA-Spitze vor fast genau einem Jahr beauftragt. Verantwortlich für alle Hausangelegenheiten sind seit dem Abgang von Jürgen Siegemund Hauptgeschäftsführer Dr. Sebastian Schmitz und sein persönlicher Referent Ralf Denda. Für die Suche wurden die Makler Cushman & Wakefield aus Frankfurt sowie die Berliner Projektentwickler Freo vom Kurfürstendamm eingeschaltet. Angeblich standen Ende September 2014 knapp 50 Objekte zur Auswahl.
Die Geschäftsführung traf eine Vorauswahl. Bei der Mitgliederversammlung am 4. Dezember wurden von den Maklern sieben Projekte vorgestellt. Bis zum Februar wurde die Liste auf zwei Vorschläge eingedampft. Anfang März erhielt der Geschäftsführende Vorstand den Auftrag, Verhandlungen aufzunehmen. Dem Gesamtvorstand wurde das Projekt an der Heidestraße am 20. Mai vorgestellt. Jetzt hat auch die Mitgliederversammlung grünes Licht gegeben. Wenn alles glatt läuft, wollen die Apotheker Mitte Juli 2018 in ihr neues Haus mit rund 6400 m² Fläche einziehen.
Weil das Mendelssohn-Palais den Brandschutzauflagen nicht mehr genügt, werden die Mitarbeiter zunächst aber möglichst schnell Büros an der prestigeträchtigen Adresse Unter den Linden, Ecke Friedrichstraße beziehen. Die Mietkosten sollen sich unbestätigten Zahlen zufolge auf mehr als 1,5 Millionen Euro jährlich belaufen. Eine Verlängerung der Miete in der „Zwischenstation“ soll dem Vernehmen nach möglich sein.
Von der Mitgliederversammlung beschlossen wurde auch der Haushaltsentwurf. Der Geschäftsführende Vorstand hatte eine Erhöhung der Beiträge um 6,28 Prozent vor. Rund 15,7 Millionen Euro sollen aus den Kammern und Verbände in den Haushalt fließen, der insgesamt mit knapp 17,2 Millionen Euro veranschlagt wird.