Gesundheitsreform

ABDA: AMNOG zertrümmert Apotheken APOTHEKE ADHOC, 11.11.2010 16:19 Uhr

Berlin - 

Mit Enttäuschung und Wut reagieren die Apotheker auf die Verabschiedung des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG). Die Koalition nehme tausenden Apotheken die Luft zum Atmen und zertrümmere einen Stützpfeiler der flächendeckenden Gesundheitsversorgung, sagte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. „Viele Apothekerinnen und Apotheker, aber auch die Angestellten und Pharmaziestudierenden sind entsetzt über dieses Gesetz. Schwarz-Gelb ersetzt Folgenabschätzung durch blanken Polit-Populismus.“

Das AMNOG, mit dem Schwarz-Gelb die Versorgung weiterentwickeln und verbessern wollte, habe das Gegenteil erreicht: „Der Raubbau an den Apotheken und ihren Mitarbeitern wird zum Gesetz“, so Wolf. „Ohne Sinn und Verstand für den Nutzen und die Chancen einer heute schon hervorragenden Arzneimittelversorgung durch unabhängige Apotheken setzen CDU, CSU und FDP nun den Raubbau an Apotheken und Patienten fort“, kritisierte Wolf. Während Schwarz-Gelb bei anderen Leistungerbringern das Füllhorn ausschütte, zahlten Apotheker und Patienten die Zeche. „Deshalb werden wir Apotheker uns auch in Zukunft gegen diese verantwortungslose und unfaire Politik zur Wehr setzen.“

Durch die Anhebung des Kassenabschlags von 1,75 Euro auf 2,05 verliert laut ABDA eine durchschnittlichen Apotheke jährlich 7.500 Euro ihres Rohertrags. Die Apotheker kritisieren, dass der Kassenabschlag nun dem Diktat der Politik unterstehe. Mit der Festschreibung hätten die Regierungsparteien dem Druck der Kassenlobby nachgegeben, so die Apotheker. Erst vor wenigen Monaten hatte die Schiedsstelle den Abschlag auf 1,75 Euro abgesenkt.