Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz Becker, sagte: „Die Zahlen belegen, dass wir einen Trend zu größeren Apotheken haben, die immer mehr Menschen versorgen müssen.“

Auch künftig komme es darauf an, die Patienten flächendeckend und wohnortnah zu versorgen. „In einer älter werdenden Gesellschaft gibt es immer mehr Menschen, die dauerhaft mehrere Medikamente parallel einnehmen müssen“, so Bercker. Dazu brauche es gute Beratung.

Laut einer Abfrage von APOTHEKE ADHOC aus dem Februar war der Kammerbezirk Westfalen-Lippe im vergangenen Jahr am stärksten von Apothekenschließungen betroffen. Hier sank die Zahl der Apotheken um 50. Insgesamt gab es zum Jahresende 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch im Saarland und in Bremen gab es prozentual viele Schließungen.

Weitgehend stabil oder sogar leicht positiv war die Entwicklung in den neuen Bundesländern: In Brandenburg gab es am Jahresende drei Apotheken mehr, in Mecklenburg-Vorpommern immerhin netto eine. Dagegen hatten in Sachsen 16 Apotheken geschlossen, aber auch 13 neu eröffnet. Auch in Sachsen-Anhalt veränderte sich im Saldo wenig: 615 Apotheken sind zwei weniger als im Vorjahr. In Thüringen gab es unter dem Strich zehn Apotheken weniger.

Von den 858 Apotheken in Berlin wurden 15 im vergangenen Jahr neu eröffnet, allerdings gab es auch 18 Schließungen. In Schleswig-Holstein ging die Zahl um sechs zurück, in Nordrhein, Niedersachen und Baden-Württemberg um je 27.

In Hamburg schlossen acht Apotheken, drei wurden eröffnet. In Bayern gab es zum Jahresende 3304 Apotheken, 43 Betriebsstätten weniger als im Vorjahr. 34 Schließungen bei zwölf Eröffnungen wurden in Hessen verzeichnet. Einen Rückgang um 15 Apotheken gab es in Rheinland-Pfalz.