Erstattungspreise

93 Prozent der Generika mit Zuzahlung

, Uhr
Berlin -

Gesetzlich Krankenversicherte müssen bei Arzneimitteln immer öfter zuzahlen, auch bei preisgünstigen Generika. Nach Angaben des Branchenverbands Pro Generika sind nur noch 6,9 Prozent der Generika zuzahlungsfrei. Der Verband kritisiert das Vorgehen der Krankenkassen.

Einer Studie des Marktforschungsunternehmens Insight Health zufolge ist der Anteil der zuzahlungsbefreiten Generika in den vergangenen sieben Jahren um 23 Prozentpunkte gefallen, von 30 Prozent im Herbst 2007 auf zuletzt 6,9 Prozent. Dies ist laut Pro Generika der niedrigsten Stand seit Einführung der Zuzahlungsbefreiungen.

Grund sei die Preispolitik der Kassen: Die jährliche Absenkung der Festbeträge erschwere es Generikaherstellern, ihre Preise anzupassen. Generika befänden sich in einer Preisspirale nach unten, da die Festbeträge in die Berechnung der nächsten Preisabsenkung im Folgejahr eingingen.

Profitieren würden davon wegen der sinkenden Erstattungspreise allein die Kassen. Das Nachsehen hätten dagegen die Patienten, so Pro Generika. Als Beispiel führt der Verband an, dass die Kassen den Herstellern für eine Packung Simvastatin 0,76 Euro erstatten. Das Vielfache des Abgabepreises müssten die Patienten in der Apotheke zahlen: Fünf Euro Zuzahlung werden für den Cholesterinsenker dann fällig.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Beirat zu Liefer- und Versorgungsengpässen
Salbutamol: Versorgungslage ab Januar unklar
Salbutamol, Clarithromycin, Sultamicillin – Verfügbarkeit unter 50 Prozent
Ibuprofen-Zäpfchen: Bedarf kann nicht gedeckt werden
Mehr aus Ressort
ApoRG in nächster Legislatur
Köpping setzt auf Nachwuchsförderung
Zwischen 0,4 und 1,9 Prozentpunkten
Mehrheit der Kassen erhöht Beitrag

APOTHEKE ADHOC Debatte