Mehrheit pro Impfpflicht

85 Prozent in Apotheken geimpft

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Berlin -

Rund 85 Prozent der Mitarbeiter:innen in Apotheken sind mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft, etwas mehr als 80 Prozent sind sogar schon vollständig geimpft. Das geht aus einer aposcope-Umfrage unter 1110 verifizierten Apotheker:innen und PTA im Auftrag des Podcasts NUR MAL SO ZUM WISSEN hervor. Eine Mehrheit in den Apothekenteams spricht sich trotzdem für eine Impfpflicht für die Gesundheitsberufe aus.

Die allermeisten Apotheker:innen und PTA hatten inzwischen die Möglichkeit, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, die allermeisten genießen bereits den vollständigen Impfschutz. Weitere 5,4 Prozent gaben an, dass sie sich noch impfen lassen wollen. Damit liegt die Impfbereitschaft in Apotheken insgesamt bei 90 Prozent.

Mit entsprechenden Quoten in der Gesamtbevölkerung wäre eine Herdenimmunität bereits erreicht und Corona könnte besiegt werden. Allerdings gaben auch 8,4 Prozent der Teilnehmer:innen an, sich nicht impfen lassen zu wollen. Der Anteil bei den befragten PTA liegt dabei mit 11 Prozent deutlich über dem der Apotheker:innen (4,5 Prozent). Ebenfalls bemerkenswert: Während nur 4,1 Prozent der männlichen Umfrageteilnehmer sich nicht impfen lassen wollen, ist der Anteil bei den Frauen mit 9,3 Prozent signifikant höher. Und in der Tendenz ist die Impfbereitschaft in Großstädten höher.

Bei der Impfbereitschaft gibt es regional markante Unterschiede: Während ausnahmslos alle Befragten aus Hamburg entweder schon geimpft sind oder sich noch impfen lassen wollen, liegen die addierten Werte in Brandenburg und Bremen unter 80 Prozent, auch in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt gibt es eine geringere Impfbereitschaft. Überdurchschnittlich hoch ist diese neben Hamburg in Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfalen.

Die Zahlen decken sich mit regelmäßigen Befragungen von aposcope, wonach die Impfbereitschaft zuletzt (Umfrage vom 13./14. Juli) bei 87 Prozent lag. Hier stimmten auch drei von vier Befragten der Aussage zu: „Ich werde alles dafür tun, dass sich möglichst viele Kunden der Apotheke, in der ich arbeite, gegen Corona impfen lassen.“ Vor allem die Inhaber:innen möchten hier Überzeugungsarbeit leisten (86 Prozent Zustimmung).

Denn der aktuelle Trend der Infektionszahlen beunruhigt auch die Apothekenteams. Drei Viertel erwarten, dass sich das Virus in den kommenden Wochen wieder massiv ausbreiten wird. Und mehr als die Hälfte erwartet, dass es sogar einen neuen Höchstwert an Neuinfektionen geben wird. Nur jede/r Dritte glaubt, dass das Ende der Pandemie in Sicht ist. Insgesamt ist aber eine deutliche Mehrheit von 78 Prozent mit der Pandemiekämpfung hierzulande im internationalen Vergleich zufrieden.

Als weitere Maßnahme zur Erhöhung der Impfquote führt beispielsweise Frankreich eine Impfpflicht für Pflegeberufe ein. Sollte es auch in Deutschland eine solche Pflicht für Gesundheitsberufe geben? Die Apothekenteams sind in dieser Frage gespalten: 55 Prozent sind dafür, 40 Prozent dagegen. Unter den Inhaber:innen wünschen sich deutlich mehr Befragte eine Impfpflicht (78 Prozent) als unter den PTA (45 Prozent), letztere sind sogar minimal eher dagegen (47 Prozent). Männer sind deutlich öfter für eine Impfpflicht als Frauen (71 zu 50 Prozent).

Der Frage, ob es eine Impfpflicht in Apotheken, für die Gesundheitsberufe insgesamt oder gleich für alle geben sollte, gehen ADHOC-Herausgeber Thomas Bellartz und Chefredakteur Alexander Müller in der aktuellen Episode ihres Podcasts NUR MAL SO ZUM WISSEN nach. Hier auch als Video abrufbar.

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