Sollten die Krankenkassen vor den Verhandlungen zum Kassenabschlag erhöhte Forderungen stellen, will die ABDA eine groß angelegte Kommunikationskampagne starten: Die außerordentliche Mitgliederversammlung hat beschlossen, für ein „Maßnahmenpaket“ zusätzliche 500.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Der Betrag kann bei Bedarf erhöht werden.
Die Verhandlungen um den Zwangsrabatt für das Jahr 2013 starten demnächst: Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hat einen ersten Brief an den GKV-Spitzenverband geschrieben, um einen Termin zu vereinbaren. Laut DAV-Chef Fritz Becker wurden die Kassen aufgefordert, die Verhandlungen „unverzüglich“ aufzunehmen. Schon mit diesem Brief habe er klargestellt, dass die Verhandlungsbasis aus Sicht der Apotheker nur 1,75 Euro sein könne.
Die ABDA hat aus dem Honorar-Streit der Ärzte mit den Kassen gelernt: Wenn der GKV-Spitzenverband in den Verhandlungen zum Kassenabschlag so reagiert, wie bei den Ärzten, „müssen wir schnell und angemessen reagieren können“, so ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf nach der heutigen Sitzung.
Die Mitgliederversammlung habe dazu ein Paket von Maßnahmen beschlossen, die als Protest gegen die Kassenforderungen eingesetzt werden könnten. „Wir wollen situativ damit umgehen, je nach Situation wollen wir eine adäquate Reaktion zeigen“, so Wolf. Wenn nötig, solle das Budget für die Proteste auch kurzfristig ausgeweitet werden können. Welche Maßnahmen wann zum Einsatz kommen, wollte die ABDA jedoch nicht verraten.
Die für die kommenden Wochen geplanten Proteste in den einzelnen Regionen sollen trotzdem stattfinden: Man könne den Mitgliedsorganisationen schließlich keinen Maulkorb verpassen, sagte ABDA-Vizepräsident Friedemann Schmidt. Das Thema der „unterfinanzierten Arzneimittelversorgung“ könne während der Verhandlungen am Kochen gehalten werden.
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