Influenza A/H1N1

50 Millionen Impfdosen für Deutschland dpa, 14.07.2009 18:21 Uhr

Wiesbaden/Weimar - 

Die deutschen Gesundheitsminister haben sich im Kampf gegen die so genannte Schweinegrippe auf eine gemeinsame Impfstrategie verständigt. Nach Angaben des hessischen Gesundheitsministers Jürgen Banzer (CDU) werde Impfstoff für rund 30 Prozent der Bevölkerung benötigt. „Darauf habe ich mich heute mit meinen Länderkollegen geeinigt“, sagte Banzer. Das entspricht dem Impfschutz für rund 25 Millionen Menschen. Im Gespräch ist die Bestellung von 50 Millionen Impfstoff-Dosen.

Es solle aber mit Pharmaherstellern verhandelt werden, um zusätzlichen Impfstoff bei weiteren Bedarf zu erhalten. In den kommenden Tagen werde der Bund eine Verordnung erlassen, nach der die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet seien, die Kosten für die Schweinegrippe-Impfung zu übernehmen, sagte sagte ein Sprecher des Thüringer Gesundheitsministeriums. „Die Bundesländer werden in den kommenden Wochen gemeinsam Impfstoff bestellen und sich auch darüber verständigen, welche Personengruppen geimpft werden sollen“, so der Sprecher.

Dabei biete eine zu Wochenbeginn veröffentlichte Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO die Grundlage. Demnach sollen zuerst das Gesundheitspersonal, dann ältere Menschen und danach chronisch Kranke geimpft werden. Der Impfstoff wird dem Sprecher zufolge nach klinischen Tests voraussichtlich zu Beginn der Grippesaison im Herbst bereitstehen.

Nach jüngsten Zahlen der EU-Seuchenbehörde ECDC sind bislang mehr als 110.000 Menschen an Influenza A/H1N1 erkrankt, es gibt jedoch eine hohe Dunkelziffer. 580 der Patienten sind gestorben. In Deutschland sind bislang 763 Schweinegrippe-Fälle registriert.