Am morgigen Dienstag trifft sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit Vertretern der Ärzteschaft. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) geht selbstbewusst in den „Krisengipfel“ zur ambulanten Versorgung. Immerhin haben mehr als eine halbe Million Menschen eine Petition unterzeichnet.
Nicht nur mit den Apotheken, sondern auch mit den Praxen liegt Lauterbach derzeit über Kreuz. Allerdings hat er sich nach den Querelen zu einem Treffen bereit erklärt, bei dem er wohl auch Zugeständnisse machen will.
Nach einem Krisentreffen im August hatten KBV, Kassenärztliche Vereinigungen (KVen) und weitere Berufsverbände daher die Kampagne „Praxenkollaps“ gestartet. Seit Oktober wurden außerdem Unterschriften gesammelt: Mit der Zeichnung einer Petition im Bundestag sollten Bürgerinnen und Bürger die Politik wachrütteln, die Rahmenbedingungen in der ambulanten Versorgung endlich zu verbessern.
Am Freitag hatten rund 545.000 Bürgerinnen und Bürger die Petition online oder auf Unterschriftenlisten gezeichnet. „Das ist der Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Politik“, kommentiert KBV-Chef Dr. Andreas Gassen den aktuellen Stand der eingereichten Petition. „Die Bürgerinnen und Bürger machen sich große Sorgen um den Erhalt der wohnortnahen und qualitativ hochwertigen ambulanten Versorgung. Sie rufen die Politik zum Handeln auf. Jetzt und sofort!“
Man sei „überwältigt und dankbar“, so Gassen gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Dr. Stephan Hofmeister und Dr. Sibylle Steiner angesichts der rekordverdächtigen hohen Resonanz. „Die Petition ist noch in Bearbeitung, das heißt, die Stimmenzählung läuft noch. Sie ist noch nicht beendet“, so der KBV-Chef. „Das gibt uns Rückenwind für das Gipfelgespräch mit Bundesgesundheitsminister Lauterbach. Die Menschen in Deutschland stehen hinter uns.“
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