Die bayerische Staatsregierung will dem drohenden Landärztemangel entgegenwirken. Dazu wurde dem Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) nun ein Budget in Höhe von 4,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Mit dem Geld will das Ministerium konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum unterstützen.
Bislang stehen lediglich die Eckpunkte des Förderprogramms fest: Innovative Versorgungskonzepte sollen mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden. Das könnten Ärztehäuser mit besonders familienfreundlichen Arbeitszeitmodellen oder Gemeinschaftspraxen sein, die jeden Tag von einem anderen Facharzt genutzt werden.
Ärzte sollen mit 60.000 Euro unterstützt werden, wenn sie eine Hausarztpraxis in einem unterversorgten Gebiet gründen oder übernehmen. Die Ärzte müssen sich verpflichten, für mindestens fünf Jahre als Vertragsarzt in einem Ort mit weniger als 25.000 Einwohnern zu arbeiten.
Auch Studenten sollen unterstützt und aufs Land gelockt werden: Angehender Mediziner, die sich dazu verpflichten, nach ihrer Facharztausbildung mindestens fünf Jahre im ländlichen Raum tätig zu sein, erhalten ein Stipendium von monatlich 350 Euro über vier Jahre hinweg.
Der Beruf des Mediziners müsse weiterhin attraktiv bleiben, sagte Gesundheitsminister Dr. Marcel Huber (CSU). Mit dem Förderprogramm passe sich Bayern an moderne Arbeitsbedingungen und die Bedürfnisse junger Ärzte an.
Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landärztekammer erklärte, dass immer weniger Ärzte ihre Zukunft in einer Einzelpraxis sehen. Sie scheuten das wirtschaftliche Risiko und legten mehr Wert auf Teamarbeit und eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Das Förderprogramm sei ein wichtiger Schritt zu einer auch in Zukunft hochwertigen und flächendeckenden Versorgung in allen Landesteilen Bayerns, so Kaplan.
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