Die gesetzlichen Krankenversicherungen sind im vergangenen Jahr insgesamt tiefer ins Minus gerutscht. Allein bei den Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) stand ein vorläufiges Defizit von 4,1 Milliarden Euro, wie der Bundesverband am Dienstag auf Anfrage in Berlin mitteilte. Im Jahr 2020 waren es bei der AOK minus 974 Millionen Euro gewesen.
Zunächst berichteten Handelsblatt, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und Ärzte Zeitung darüber. Für 2020 hatten alle Kassen ein Defizit von 2,7 Milliarden Euro verbucht. Wie die Zeitungen weiter berichteten, kamen die Ersatzkassen nun auf minus 576 Millionen Euro. Dazu gehören etwa die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit.
Der AOK-Bundesverband erläuterte, dass sich im Ergebnis auch mehrere Sondereffekte widerspiegelten, darunter ein gesetzlich vorgeschriebenes Abschmelzen von Finanzreserven der Kassen. In der nächsten Zeit sei mit kräftigen Nachholeffekten nach der Corona-Krise und einem Anstieg der Ausgaben zu rechnen. Angesichts der geschwächten Finanzbasis würden daher von der Politik deutliche Signale zur finanziellen Stabilisierung erwartet.
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