Gebührenordnung

345 Millionen Euro mehr für Zahnärzte APOTHEKE ADHOC/dpa, 21.09.2011 16:49 Uhr

Berlin - 

Deutschlands Zahnärzte sollen ab 2012 rund 345 Millionen Euro pro Jahr mehr verdienen. Das sieht die veränderte Gebührenordnung für die rund 66.000 Zahnärzte (GOZ) vor, die das Bundeskabinett beschlossen hat. Rein rechnerisch bekommt damit jeder Arzt rund 5000 Euro mehr.

Die GOZ regelt in erster Linie die Vergütung bei Behandlungen von Privatversicherten. Auch Kassenpatienten müssen jedoch mit Kostensteigerungen rechnen: Bis zu 74 Euro für eine Vollkrone, bis zu 100 Euro für eine zweiflächige Einlagefüllung und bis zu 237 Euro für eine Teleskopkrone, errechnete der GKV-Spitzenverband. Die Behandlung von Kassenpatienten wird nach GOZ berechnet, wenn sie über Leistungen der Regelversorgung hinausgehende Leistungen in Anspruch nehmen.

Aus Sicht des Verbandes der Privaten Krankenversicherungen (PKV) wäre eine Überarbeitung der GOZ nicht nötig gewesen: Die Ausgaben für Zahnmedizin seien in den letzten 10 Jahren um 36 Prozent gestiegen. Vielmehr sollte ein unabhängiges Institut geschaffen werden, das Vorschläge erarbeitet, wie der medizinischen Fortschritt in die GOZ integriert werden kann.

Die Regierung schätzt, dass die Patienten direkt mit rund 164 Millionen Euro zusätzlich belastet werden könnten. Höher dürften die Mehrkosten nicht ausfallen. Seit 1988 sei die GOZ nicht überarbeitet worden, so das BMG. Mit der neuen GOZ könne ein „von allen Beteiligten seit langem beklagter Stillstand“ überwunden werden. Im Bundesrat muss sich die Novelle jedoch noch dem Votum der Länder stellen.