Honorarsteigerung

3,4 Milliarden Euro mehr für Ärzte

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Das Honorar der deutschen Kassenärzte ist im vergangenen Jahr erheblich stärker gestiegen als vorher berechnet. „Versprochen hat uns die Politik eine Honorarsteigerung von 2,5 Milliarden Euro gegenüber 2007. Jetzt werden es fast 3,4 Milliarden Euro sein“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, der Zeitung Die Welt.

Bereits im Sommer hatte die KBV mitgeteilt, das Honorar für die Ärzte von rund 29 Milliarden 2008 auf 31,6 Milliarden Euro steige - und somit stärker als gedacht. Auch im laufenden Jahr erwarten die Ärzte ein Plus: „Für 2010 haben wir mit den Kassen eine weitere Steigerung von 1,7 Milliarden Euro ausgehandelt.“ In Deutschland gibt es rund 140.000 niedergelassene Ärzte und Therapeuten.

Köhler sicherte Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) Unterstützung bei den angekündigten Schritten zur Dämpfung der Arzneimittelpreise zu. Forderungen der Krankenkassen nach einem Honorarstopp für Ärzte erteilte er hingegen eine Absage. „Da sehe ich keinen Spielraum.“ Das Honorar sei an die Krankheitslast der Bevölkerung gekoppelt.

Köhler warnte erneut vor einem Ärztemangel. „In den nächsten fünf Jahren hören 22.000 Ärzte auf zu arbeiten.“ Die Zahl der Haus-, Frauen- oder Augenärzte schrumpfe. Er forderte, den Numerus Clausus für ein Medizinstudium aufzuheben oder zu senken.

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