Apothekenzahlen

322 Apotheken weniger – aber kaum Corona-Schließungen

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Berlin -

Die Zahl der Apotheken in Deutschland geht nach Angaben der Abda weiter zurück. Zum Jahresende 2020 ist sie demnach im
Vergleich zu 2019 um 322 auf 18.753 gesunken. Damit liege der Rückgang nun schon im dritten Jahr in Folge bei mehr als 300. „Wir müssen die Entwicklung dringend stabilisieren“, sagte Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.

Ende 2019 hatte es noch 19.075 Apotheken gegeben. Damit liegt der Rückgang nun schon im dritten Jahr in Folge bei mehr als 300 Apotheken. Prozentual liegt das Minus mit 1,7 Prozent auf dem Niveau der vergangenen beiden Jahre; insofern hat die Corona-Krise offenbar nicht zu mehr Schließungen geführt. Überproportionale Rückgänge gab es unter anderem in Rheinland-Pfalz (-3,5 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (-2,3 Prozent) und Bremen (-2,1 Prozent). In Sachsen-Anhalt lag die Zahl nur 0,7 Prozent unter Vorjahr.

  • Baden-Württemberg: 2368 Apotheken (7 Neueröffnungen, 58 Schließungen)
  • Bayern: 3020 Apotheken (14 Neueröffnungen, 67 Schließungen)
  • Berlin: k.A.
  • Brandenburg: 567 Apotheken (4 Neueröffnung, 6 Schließungen)
  • Bremen: 140 Apotheken (2 Neueröffnungen, 5 Schließungen)
  • Hamburg: 389 Apotheken (1 Neueröffnung, 7 Schließungen)
  • Hessen: k.A.
  • Mecklenburg-Vorpommern: 386 Apotheken
  • Niedersachsen: 1839 Apotheken (12 Neueröffnungen, 45 Schließungen)
  • Nordrhein: 2125 Apotheken (16 Neueröffnungen, 42 Schließungen)
  • Westfalen-Lippe: 1828 Apotheken (7 Neueröffnungen, 47 Schließungen)
  • Rheinland-Pfalz: 930 Apotheken (3 Neueröffnungen, 31 Schließungen)
  • Saarland: k.A.
  • Sachsen: 952 Apotheken (5 Neueröffnungen, 14 Schließungen)
  • Sachsen-Anhalt: 577 Apotheken
  • Schleswig-Holstein: 626 Apotheken (4 Neueröffnungen, 14 Schließungen)
  • Thüringen: 528 Apotheken (1 Neueröffnung, 8 Schließungen)

Noch stärker als die Zahl der Apotheken ist laut Abda die Zahl der selbständigen Apothekerinnen und Apotheker gesunken, die als freie Heilberufler einen Apothekenbetrieb mit bis zu drei Filialen unterhalten dürfen: Ihre Zahl ist um 363 auf 14.110 gefallen.

„Seit Beginn der Corona-Pandemie verstehen die Menschen besser denn je, wie wichtig eine verlässliche, flächendeckende Arzneimittelversorgung ist“, sagte Overwiening: „Unser System hat sich als sehr krisenfest erwiesen. Aber die bundesweite Versorgungssicherheit ist kein Selbstläufer, denn seit mehr als einem Jahrzehnt geht die Zahl der Apotheken zurück. Wir müssen die Entwicklung dringend stabilisieren.“

Das im Herbst verabschiedete Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) ist laut Overwiening ein erster Schritt: „Es schafft neue Möglichkeiten für die Apotheken, sich für mehr Versorgungssicherheit einzubringen, und eine gute fachliche Perspektive, insbesondere auch für den apothekerlichen Nachwuchs.“ Diese Möglichkeiten müssten in den kommenden Monaten und Jahren mit Leben gefüllt werden. „Gerade junge Apothekerinnen und Apotheker müssen von der Gesellschaft das Signal bekommen, dass sie überall im Land gebraucht und als kompetente Arzneimittelexperten geschätzt werden.“

Overwiening weiter: „In den nächsten Monaten werden wir konkret vor allem zwei Projekte mit aller Kraft voranbringen, die die Patientenversorgung und zugleich die Zukunftsaussichten der Apotheken verbessern können: die reibungslose Einführung des E-Rezepts als Teil der digitalen Transformation im Gesundheitswesen – und die Verankerung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen als Antwort auf Defizite in der Versorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung.“

Seit mehr als einem Jahrzehnt geht die Zahl zurück. Die Apothekendichte in Deutschland liegt laut Abda bei 23 Apotheken pro 100.000 Einwohnern und damit deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 32 auf 100.000 Einwohner.

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