Ärzteprotest

30.000 Praxen schließen

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Unmittelbar nach Ostern wollen bis zu 30.000 niedergelassene Ärzte nach Angaben eines Ärztevereins ihre Praxen aus Protest gegen die Gesundheitspolitik schließen. „Die Arztpraxen werden von der Politik gezielt ausgehungert“, begründete Martin Grauduszus, Präsident der Freien Ärzteschaft, am Dienstag den Boykottaufruf an alle Ärzte. 20 bis 30 Prozent der rund 100.000 Praxen wollen nach Einschätzung der Ärzteschaft vom 25. bis 28. März dem Aufruf folgen.

Durch Vertretungsregelungen soll die Versorgung der Patienten gesichert werden. Absprachen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen über die Versorgung während der Boykotttage gebe es nicht, sagte Vereinssprecher Wieland Dietrich. Sollten in den vier Tagen nach Ostern tatsächlich 30.000 Praxen geschlossen bleiben, werden dies auch die Apotheken spüren.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung äußerte Verständnis für die schwierige Situation der Ärzteschaft. Die ab 2009 geplante Honorarreform sei aber eine „echte Chance“ für Verbesserungen, sagte KBV-Sprecher Roland Stahl. Die Ärzte sollen dann für kränkere Patienten auch mehr Geld bekommen. Die Bezahlung soll zudem nicht mehr nach einem komplizierten Punktwertsystem, sondern nach Euro und Cent erfolgen.

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