30.000 Euro Mehraufwand pro Apotheke Alexander Müller, 18.02.2009 16:22 Uhr
Die Rabattverträge belasten die Apotheken mit 650 Millionen Euro pro Jahr. Dies sei das Ergebnis einer Untersuchung zum Mehraufwand bei der Umsetzung der Aut idem-Regelung, sagte Monika Koch, Vorstandsmitglied im Deutschen Apothekerverband (DAV) und Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes. Heruntergebrochen auf 21.500 Apotheken verursachen die Rabattverträge damit in jeder Apotheke Zusatzkosten von 30.000 Euro.
Laut Koch sind in dieser Summe die zusätzlichen finanziellen Belastung wie Aufrüstung der EDV noch gar nicht inbegriffen. In ihrer eigenen Apotheke habe sie wegen des gestiegenen Beratungsaufwandes sogar einen zusätzlichen Arbeitsplatz eingerichtet, berichtete Koch bei einer Diskussionsveranstaltung des Branchenverbandes Pro Generika am Mittwoch in Berlin.
In den Verhandlungen um eine mögliche Absenkung des Kassenabschlags hatten DAV und Kassen zunächst darüber diskutiert, die Apotheken für ihren Aufwand bei der Umsetzung der Rabattverträge zu entlasten. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hatte dies dem Vernehmen nach abgelehnt; Kassen mit Rabattvertrag sollten Einzelfallregelungen prüfen.