Arzneimittelausgaben

300 Millionen Euro weniger Zuzahlungen

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Berlin -

Kassenpatienten müssen für Arzneimittel immer weniger zuzahlen: Zwischen 2005 und 2010 ist das Zuzahlungsvolumen von 2 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro gesunken. Das geht aus dem „Bericht des GKV-Spitzenverbndes zur Evaluation der Ausnahmeregelungen von der Zuzahlungspflicht“ hervor, den die Bundesregierung vorgelegt hat. Die Regierung erklärt die Entwicklung mit einer häufigeren Inanspruchnahme von zuzahlungsfreien Arzneimitteln.

 

Grundsätzlich müssen Kassenpatienten auf jedes Rx-Medikament 10 Prozent des Preises selbst bezahlen, mindestens 5 und höchstens 10 Euro. Liegt der Arzneimittelpreis unter dem Mindestbetrag von 5 Euro, zahlt der Versicherte die Gesamtkosten des Arzneimittels. Bei besonders günstigen Medikamenten, die 30 Prozent weniger kosten als der Festbetrag, entfällt die Zuzahlung.

2006 hat der GKV-Spitzenverband für 79 Festbetragsgruppen erstmals solche Freistellungsgrenzen festgelegt. Bis Mitte 2007 waren bereits mehr als 220 der damals rund 340 Festbetragsgruppen von Zuzahlungen befreit. Im gleichen Zeitraum sanken daher auch die Einnahmen durch die Selbstbeteiligung: Allein zwischen 2005 und 2007 war laut Bericht ein Rückgang von 34 Prozent zu verzeichnen. Bis 2010 waren die Zuzahlungen durch Arzneimittel um 50 Millionen Euro wieder leicht angestiegen. Insgesamt betrug die durchschnittliche jährliche Zuzahlungsbelastung pro Kassenpatient knapp 26 Euro.

Rechnet man alle im Gesundheitswesen Zuzahlungen zusammen, fielen von 2005 bis 2010 rund 72 Euro pro Kopf an. Die Bereiche „Ärztliche Behandlung“ und „Arzneimittel“ trugen mit rund zwei Dritteln zu den Gesamtkosten bei. Jeder zehnte GKV-Versicherte ist zuzahlungsbefreit.

 

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