Protesttag am 27. September

3-Stunden-Schließung: Apotheken zögern noch

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Berlin -

Am 27. September ist der „Tag der Antworten“ – sechs Fragen hat die Abda im Vorfeld des Deutschen Apothekertags (DAT) an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geschickt. Damit alle Apothekenteams den Auftritt verfolgen können, sollen die Apotheken von 13 bis 16 Uhr geschlossen bleiben – mit Ausnahme der notdiensthabenden Apotheken. Kommen die Teams der Empfehlung der Landesapothekerverbände nach? Die Antwort liefert eine aktuelle aposcope-Blitzbefragung.

Eine erneute stundenweise Schließung der Apotheken ist die nächste Eskalationsstufe, um die Forderungen der Vor-Ort-Apotheken an die Politik durchzusetzen. Mehr als die Hälfe (57 Prozent) der von aposcope befragten Kolleg:innen sehen die Aktion zwar im Grundsatz positiv. Dennoch werden nach derzeitigem Stand nur weniger als ein Drittel der Befragten die Apotheke schließen, um der Rede des Gesundheitsministers zu folgen. Zwei von zehn Kolleg:innen sprechen sich gegen eine Schließung aus, rund die Hälfte ist noch unentschlossen.

Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Bereitschaft zur Schließung nicht so groß ist wie am bundesweiten Apothekenprotesttag im Juni. Die befragten Apotheker:innen und PTA denken, dass sich maximal die Hälfte der Apotheken an der dreistündigen Schließung beteiligen wird.

Kann die Aktion trotzdem zum Erfolg werden und der Politik Zugeständnisse abringen? Nein, sagen 83 Prozent der Befragten. Nur 10 Prozent glauben daran, dass die Aktion „Wir bleiben geschlossen, weil Lauterbach uns Antworten schuldet“ zu Zugeständnissen führen wird.

Dennoch hält die Mehrheit der Kolleg:innen (93 Prozent) es für wichtig, dass es für den Fragenkatalog der Abda eine Antwortfrist bis zum 27. September auf dem DAT gibt. Und auch die Fragen an sich halten die Teilnehmer:innen für apothekenrelevant (93 Prozent) und zukunftsweisend (85 Prozent).

apocsope wollte außerdem wissen, welche Frage die Befragungsteilnehmer:innen an den Minister haben. Während einige Apotheker:innen und PTA keine Fragen haben, weil es nichts mehr zu fragen gibt und Handeln angesagt ist, will ein Teil der Kolleg:innen wissen:

  • „Warum honorieren Sie die Arbeit der Apotheke vor Ort so wenig und erkennen die finanzielle Schieflage nicht?“
  • „Warum werden die Apotheken immer vergessen und nicht gestärkt?“
  • „Wann werden Sie ihre Versprechungen durchsetzen, um die Vor-Ort-Apotheken zu stärken. Ohne schwammige Vertröstungen. Wir können nicht noch Jahre warten, bis irgendein Gesetz bei uns Wirkung zeigt. Es ist 5 nach 12.“
  • „Waren Sie schonmal auf den Notdienst einer Apotheke angewiesen? Fänden Sie es schon, in der Nacht keine wichtigen Medikamente zu bekommen?“
  • „Möchten Sie einen Tag Praktikum in der Apotheke machen, um zu sehen, mit welchen Dokumentationspensum und bürokratischen Hürden wir zu kämpfen haben?“

Zur Methodik: An der aposcope-Blitzbefragung nahmen am 6. und 7. September insgesamt 305 verifizierte Apotheker:innen und PTA teil.

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