Preisverhandlungen

3 Prozent Rabatt für Brilique

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Berlin -

Im Gesetzgebungsverfahren der AMG-Novelle wird derzeit noch darüber gestritten, ob die für neue Arzneimittel mit Zusatznutzen ausgehandelten Preise vertraulich bleiben oder nicht. Bei Brilique (Ticagrelor) haben sich GKV-Spitzenverband und AstraZeneca darauf verständigt auf einen Abschlag geeinigt, den der Hersteller den Kassen zahlt. Der Listenpreis bleibt unverändert. Die Apotheken haben daher keinen Lagerwertverlust zu befürchten, müssen aber über die Rechenzentren womöglich das Inkasso-Risiko übernehmen. Die Patienten müssen weiter die volle Zuzahlung leisten.

 

Nach Abschluss der Verhandlungen übernehmen die Kassen die Tagestherapiekosten in Höhe von 2,00 Euro. Die Vereinbarung gilt rückwirkend ab Januar 2012 für drei Jahre. Laut AstraZeneca entspricht das einem Herstellerabgabepreis für die 100er-Packung von 100 Euro. Im ersten Jahr seit der Markteinführung von Brilique hatte der Preis bei 2,48 Euro pro Tag gelegen, was einem Packungspreis von 124 Euro entspricht.

Nach Abzug des 16-prozentigen Herstellerrabatts hatten die Kassen effektiv 2,08 Euro pro Tagesdosis gezahlt. Aus ihrer Sicht ist der Rabatt auf den Thrombozytenaggregationshemmer daher nur um 8 Cent pro Tag beziehungsweise um etwas mehr als 3 Prozent angestiegen.

Ein Sprecher von AstraZeneca bestätigte, dass es einen Mechanismus zur Rückerstattung gibt. Wie hoch die Zahlungen insgesamt sind, wollte der Konzern nicht verraten.

AstraZeneca und der GKV-Spitzenverband hatten die ersten Preisverhandlungen nach dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) Ende Mai abgeschlossen. Zuvor hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) Ticagrelor für rund drei Viertel aller Patienten mit Akutem Koronarsyndrom (ACS) im Vergleich zur Therapie mit Clopidogrel einen „beträchtlichen“ Zusatznutzen bescheinigt. Für eine weitere, kleinere Gruppe wurde ein „nicht quantifizierbarer“ Zusatznutzen anerkannt.

 

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