Apothekenwirtschaftsbericht

2023: Betriebsergebnis nur noch bei 4,3 Prozent

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Berlin -

Zum Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) wurde auch der alljährliche Apothekenwirtschaftsbericht veröffentlicht. Das traurige Resultat: Das Betriebsergebnis der Apotheken ging 2023 noch einmal deutlich zurück – auf nunmehr 4,3 Prozent.

„Extrem angespannt“ sei die Lage der deutschen Apotheken, so der DAV. Zwar sei der Umsatz 2023 gestiegen, doch steigende Personal- und Sachkosten stünden nicht mehr im Verhältnis dazu.

66,36 Milliarden Euro (netto) setzten die Apotheken um, was für die Durchschnittsapotheke einen Umsatz von 3,443 Millionen Euro bedeutet. Während die Anzahl der abgegebenen Arzneimittel nur leicht auf knapp 1,4 Milliarden Packungen sank, steht beim Betriebsergebnis ein deutliches Minus – dieses ist auf ein langjähriges Tief von 4,3 Prozent gefallen. 148.000 Euro betrug das Betriebsergebnis vor Steuern und Altersvorsorge für selbstständige Apothekerinnen und Apotheker im Durchschnitt. 2022 waren es noch 160.000 Euro.

Das Betriebsergebnis des vergangenen Jahres lag also noch mal 16 Prozent unter dem aus 2022, als es drastisch um 26 Prozent abgerutscht war:

  • 2021: 6,8 Prozent
  • 2022: 5,0 Prozent
  • 2023: 4,3 Prozent

Zudem sei zu berücksichtigen, dass ein Drittel aller Inhaberinnen und Inhaber mit ihrem Betriebsergebnis unter der Vergütung angestellter Krankenhausapotheker:innen ohne Leitungsverantwortung (Verdienst von 75.000 Euro brutto) stehen.

„Zeit für ein Soforthilfepaket“

Gute Nachrichten gebe es auch bezüglich der Apothekenzahl nicht, so der DAV. Nach den ersten drei Monaten in 2024 stehen nur noch 17.429 Apotheken auf der Haben-Seite. In 142 Apotheken ging damit im ersten Quartal für immer das Licht aus. Die noch vorhandenen 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner:innen liegen weit unter dem europäischen Durchschnitt mit 32 Apotheken.

„Die Apotheken in Deutschland brauchen jetzt spürbare wirtschaftliche Verbesserungen“, so der DAV-Vorsitzende Dr. Hans-Peter Hubmann: „Es ist allerhöchste Zeit für ein Soforthilfepaket.“ Es brauche zudem eine nachhaltige Verbesserung der Honorierung für die Arzneimittelversorgung der Menschen. „Wir brauchen mehr Handlungsfreiheit in einigen Bereichen und deutlich weniger Bürokratie und Gängelung. Die wirtschaftliche Situation vieler Apotheken lässt notwendige Investitionen – beispielsweise in größere Räumlichkeiten mit gesonderten Beratungsräumen für die assistierte Telemedizin oder die Durchführung von Impfungen – aktuell nicht zu.“

Eine Apothekenreform sei notwendig, so Hubmann, sogar überfällig. Das bisherige Eckpunktepapier von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lasse bisher nicht erwarten, dass der Nutzen der Reform größer sei als die damit verbundenen Risiken.

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