Krankenkassen

2012 keine Zusatzbeiträge mehr? APOTHEKE ADHOC/dpa, 09.12.2011 14:06 Uhr

Berlin - 

Die letzten Krankenkassen, die noch einen Zusatzbeitrag erheben, wollen den Aufschlag offenbar im zweiten Quartal 2012 abschaffen. Das berichteten die Nürnberger Nachrichten. Die Kassen fordern zudem wieder mehr Hoheit über ihre Beiträge.

Bei der BKK Phoenix gebe es eine Beschlussvorlage, den Zusatzbeitrag zum 1. April abzuschaffen, sagte ein Sprecher der Zeitung. Für die Mitglieder der BKK advita werde es ab dem zweiten Quartal ebenfalls günstiger, so das Blatt. Bei der BKK Hoesch wolle man bald entscheiden, ob die Pauschale erheblich verringert oder ganz abgeschafft werde. Bei der BKK Publik hieß es hingegen, noch sei nichts geplant.

Bereits die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) und die BKK Gesundheit hatten angekündigt, nach ihrer geplanten Fusion ihre Zusatzbeiträge zu streichen. Auch die KKH-Allianz und die Deutsche BKK wollen den Aufschlag nicht mehr verlangen.

Nur wenn die Kassen mit den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds nicht auskommen, müssen sie Zusatzbeiträge erheben. Die Finanzlage der Kassen hat sich wegen der noch guten Konjunktur und Spareffekten zuletzt stark verbessert. Die Kassen schlossen die ersten neun Monate dieses Jahres mit einem Überschuss von rund 3,9 Milliarden Euro ab.

Nach den Erfahrungen mit den Zusatzbeiträgen, die viele Kassen durch Mitgliederverluste belasten, wollen die Kassen wieder mehr Entscheidungsfreiheit über ihre Beiträge. „Wir wollen mehr individuelle Beitragsfreiheit für jede einzelne Krankenkasse, unabhängig davon, ob ein prozentualer oder ein Eurobeitrag die gesetzliche Vorgabe ist“, sagte ein Sprecher des GKV-Spitzenverbandes. Mehr Entscheidungsfreiheit beim Beitrag könnte etwa Investitionen in neue Versorgungskonzepte erleichtern.