Klinikabrechnungen

1400 Klagen gegen Retaxationen

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Berlin -

Der Streit zwischen Deutschlands Krankenhäusern und dem GKV-Spitzenverband über fehlerhafte Klinikabrechnungen eskaliert: Nachdem der Kassenverband beklagt hatte, fast jede zweite Abrechnung sei falsch, haben Bayerns Kliniken eine Klagewelle eingeleitet. Die Krankenhäuser haben vor den bayerischen Sozialgerichten 600 Einzelklagen gegen Retaxationen eingereicht, weitere 800 sollen folgen.

„Aus Sicht der Krankenhäuser sind viele Rechnungskürzungen unbegründet“, sagt Siegfried Hasenbein, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG). Oftmals handele es sich um Fälle, bei denen der GKV-Spitzenverband die Kürzungen damit begründe, dass die Behandlung nicht notwendig gewesen sei.

„Aus der Anonymität heraus ohne fachlichen Austausch mit dem Krankenhaus lässt sich dies leichter erreichen“, sagte Hasenbein. Er kritisiert, dass die Kassenvertreter „vom grünen Tisch aus“ entscheiden. „Das Ziel ist möglichst viele Rechnungskürzungen.“ Der Heilberufler habe so überhaupt keine Möglichkeit darzustellen, warum er bestimmte Behandlungen als notwendig erachtet hatte.

Die Behauptung des GKV-Spitzenverbandes, fast jede zweite Abrechnung sei falsch, finden die Klinikvertreter „unwahr und kränkend“. Der Anteil der retaxierten Rechnungen an der Gesamtzahl betrage tatsächlich nur 4 Prozent, so Hasenbein. Und von diesen 4 Prozent sei ein „erheblicher Teil“ unberechtigt. Gegen diese unbegründeten Forderungen werde man nun seinen Anspruch durchsetzen.

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