Belastungen auf Rekordhoch

11,6 Milliarden Euro: BAH kritisiert GKV-Großkundenrabatt

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Berlin -

Trotz der Herausforderungen durch die Corona-Krise sind Belastungen der Pharmafirmen im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von mehr als 11,6 Milliarden Euro gestiegen. Besonders stark gewachsen sind laut Analyse des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) die Zwangsabschläge inklusive Erstattungsbeträgen sowie die Rabattzahlungen gegenüber den Krankenkassen.

Laut BAH ist der Umsatz im Rx-Bereich in den Apotheken um 6,2 Prozent auf 54,6 Milliarden Euro gewachsen, die Packungszahl blieb mit 749 Millionen auf Vorjahresniveau. Gleichzeitig schrumpfte der OTC-Markt um 4,7 Prozent auf knapp 6,8 Milliarden Euro beziehungsweise 7,3 Prozent auf 701 Millionen Packungen.

Nicht berücksichtigt sind dabei aber die Zwangsabschläge, die im GKV-Bereich von 4,9 auf 5,7 Milliarden Euro und im PKV-Bereich von 780 auf 883 Millionen Euro zulegten. Die Einsparungen aus den Rabattverträgen und Open-House-Verträgenblieben zwar gegenüber dem Vorjahr mit knapp 5 Milliarden Euro konstant, sind aber im Vergleich zu 2008 kontinuierlich gestiegen. Damals lagen sie noch bei rund 300 Millionen Euro. Laut BAH werden alleine die gesetzlichen Kassen durch Zwangsabschläge, Rabattverträge, Apothekenabschlag und Zuzahlung um 21 Prozent entlastet.

„Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine zuverlässige Arzneimittelversorgung für die Menschen in Deutschland, aber auch weltweit, ist. Die Hersteller haben trotz schwieriger Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr mit erheblichem Aufwand die Arzneimittelversorgung gesichert. Gleichzeitig sind die Belastungen der Hersteller auf ein neues Rekordniveau angestiegen", so Dr. Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des BAH.

Bereits jetzt sei der Kostendruck für die Firmen aufgrund der zahlreichen sozialrechtlichen Steuerungselemente immens. „Für eine sichere Arzneimittelversorgung dürfen den Herstellern daher keine weiteren Belastungen auferlegt werden; vielmehr müssen sie entlastet werden“, fordert Cranz. Darüber hinaus müsse es Anreize für die Hersteller geben, die Lieferketten nachhaltig zu sichern und weiterhin in die Forschung, auch an bekannten Arzneimitteln, zu investieren.

 

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