100.000 Euro: KV sucht neue Hausärzte

Berlin -

Mit einer groß angelegten Kampagne zur Gewinnung von Hausärzten reagiert die Kassenärztliche Vereinigung (KV) in Sachsen auf die zunehmenden Probleme in der ambulanten ärztlichen Versorgung. Bis zu 100.000 Euro winken Interessenten an Fördergeldern.

Die KV Sachsen startet eine umfangreiche Kampagne zur Gewinnung von Hausärzten. Diese verweist auf die Vorzüge einer Niederlassung im Freistaat: So können Praxisübernahmen beziehungsweise -gründungen durch die KV Sachsen finanziell gefördert werden. Dank der vielfältigen Unterstützungsangebote sei ein Start in die freiberufliche Tätigkeit mit reduziertem Risiko möglich, wirbt die KV. Eine eigene Praxis ermögliche eine selbstbestimmte Arbeit; niedergelassene Ärzte leisteten nicht nur einen Beitrag zur Sicherstellung der Versorgung, sondern könnten diese aktiv mitgestalten.

Unter der Marke „Praxen für Sachsen!“ werden fünf Kampagnenmotive zu sehen sein. Diese werden sowohl über Print- als auch digitale Medien wie Plakate, Anzeigen, Videos oder Social Media verbreitet.

„Von den circa 3000 Hausärzten in Sachsen sind 26 Prozent älter als 60 und nur 13 Prozent jünger als 40 Jahre alt“, sagt KV-Vize Dr. Sylvia Krug. „Vor allem in ländlichen Regionen fehlen uns hausärztliche Praxisnachfolger und -gründer. Im Freistaat sind aktuell insgesamt 384 Hausarztstellen zu besetzen. Mit der Kampagne möchten wir die Vorzüge der Niederlassung aufzeigen und so zu Praxisübernahmen beziehungsweise -gründungen motivieren.“

Interessenten winken zwischen 60.000 und 100.000 Euro Förderung bei Praxisgründung in einer Bedarfsregion; weitere finanzielle Fördermaßnahmen während des Praxisbetriebs sind möglich. Außerdem wird den Medizinerinnen u nd Medizinern eine persönliche und umfassende Beratung und Begleitung bei der Praxisgründung in Aussicht gestellt.

Bedarfsregionen sind derzeit Werdau und Reichenbach im Vogtland, Stollberg und Annaberg-Buchholz im Erzgebirge, Frankenberg/Hainichen bei Chemnitz, Torgau/Colditz bei Leipzig sowie Weißwasser in der Oberlausitz und Neustadt in der Sächsischen Schweiz.