100-Tage-Plan für Apotheken APOTHEKE ADHOC, 16.09.2021 19:01 Uhr
Die Triell-Nachlese muss kurz ausfallen. Denn die CDU hat im Anschluss ihr „Sofortprogramm“ vorgestellt. Weil aber auch darin das wichtige Thema Gesundheit mit keiner Silbe erwähnt wird, haben ADHOC-Herausgeber Thomas Bellartz und Chefredakteur Alexander Müller in ihrem Podcast NUR MAL SO ZUM WISSEN einen eigenen 100-Tage-Plan für die Apotheken besprochen.
Impfung in der Apotheken
Die vierte Corona-Welle rollt und die Impfkampagne stockt. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, müssen die Apotheken stärker einbezogen werden. Deswegen sollen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Apotheken gegen Covid-19 sowie Infektionskrankheiten impfen können.
Vergütungssicherheit
Die Vergütung der Apotheken muss automatisiert angepasst werden, beispielsweise bezogen auf die Inflationsrate. Nur so haben die Inhaber:innen Planungssicherheit und können ihren Mitarbeiter:innen angemessene Gehälter zahlen. So wird gleichzeitig dem Fachkräftemangel in der Branche entgegengewirkt. „Geld ins System!“
Gesundheitsversorgung ist Digitalversorgung
Alle Menschen in Deutschland haben Anspruch auf eine flächendeckende medizinische Versorgung. Telemedizin und der Arzneimittelversandhandel können allenfalls ergänzende Angebote sein. Um diese sicherzustellen, bedarf es einer umfassenden Netzabdeckung. Die Digitalisierung muss gestärkt werden.
Honorarumstellung und Prävention
Die Vergütung der Apotheken muss um weitere Bausteine ergänzt werden, die Beratungsleistung angemessen berücksichtigt werden. Vor allem Ausgaben mit Präventionsleistungen können Apotheken zu einer besseren Gesundheitsversorgung beitragen und gleichzeitig enormen Einsparungen erzielt werden aufgrund der Verhinderung von chronischen Erkrankungen oder Krankenhauseinweisungen. Die freigewordenen Mittel sollen zur Finanzierung dieser Leistungen der Apotheken verwendet werden, wobei ein besonderer Fokus auf der flächendeckenden Versorgung zu legen ist.
Keine Zulassung Fremdbesitz an Apotheken
Die inhabergeführten Apotheken haben ihren Wert in der Pandemie einmal mehr unter Beweis gestellt. Unabhängig, vor Ort vernetzt, flexibel in der Lösung neuer Herausforderungen. Das wäre über eine zentral gesteuerte Kettenstruktur nicht möglich gewesen.
E-Rezept
Die Einführung des E-Rezepts darf nur erfolgen, wenn alle Player eingerichtet und geschult sind. Um Ausfälle zu vermeiden, erscheint eine Übergangsphase sinnvoll. Ein verlässlich funktionierendes E-Rezept ist Teil der Versorgungssicherheit.
Einbeziehung der Apotheken
Maßnahmen von Bund und Ländern zur Pandemiebekämpfung sollten frühzeitig mit Vertreter:innen der Apothekerschaft besprochen und abgestimmt werden. Die Erfahrungen in der Pandemie haben gezeigt, dass eine rechtzeitige Einbeziehung der Verantwortlichen vor Ort extrem wertvoll ist. Im Bundesgesundheitsministerium (BMG) wird eine feste Beraterposition dafür eingerichtet.
Ausbildung
Bund und Länder setzen sich für einen Ausbau der Pharmaziestudienplätze und PTA-Schulen ein. Schulgeld für PTA-Schüler:innen darf es nicht geben, stattdessen wird eine angemessene Ausbildungsvergütung angestrebt. Dasselbe gilt für PKA.
Transparenz
Die Transparenz der politischen Entscheidungsfindung wird maximiert. Die Deals bei der Beschaffung von Schutzmasken hat gezeigt, dass Korruption auf Seiten von Mandatsträger:innen noch konsequenter verfolgt und geahndet werden muss.
Bürokratieabbau
Den Apotheken werden dauerhaft mehr Freiheiten in der Arzneimittelversorgung zugesprochen. Bei der Umsetzung der Rabattverträge werden weitere Erleichterungen eingeführt, die Apotheken haben bewiesen, dass sie mit den gewährten Freiheiten verantwortungsvoll umgehen. Die Präqualifizierung wird abgeschafft.
Der Podcast NUR MAL ZUM WISSEN erscheint immer donnerstags überall, wo es Podcasts gibt sowie als Video-Podcast bei Youtube. Jetzt reinhören!
Spotify – Apple Podcasts – Google Podcasts – Deezer – Amazon Podcasts