Aidsforschung

Zytostatika zur HIV-Therapie APOTHEKE ADHOC, 23.08.2010 15:08 Uhr

Berlin - 

Auf der Suche nach Therapiemöglichkeiten für die Immunschwächekrankheit AIDS setzen US-Wissenschaftler auf Zytostatika: Statt das HI-Virus mit Hilfe antiretroviraler Wirkstoffe am Wachstum zu hemmen, konnten sie durch Krebsmedikamente die Mutation des Erregers anregen und somit die Ausbreitung der Krankheit verhindern.

Für die Studie verabreichten die Forscher der Universität in Minnesota Mäusen die Zytostatika Decitabin und Gemcitabin. Die Wirkstoffkombination habe nicht nur die Mutationsrate des Virus erhöht, sondern auch das Mutationsspektrum verändert, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin Journal of Virology. Das Virus habe sich sozusagen zu Tode mutiert. Dadurch konnten bei den Mäusen HIV-Infektionen um 73 Prozent reduziert werden.

Gemcitabin zählt zu der Klasse der Antimetabolite, die als Bausteine in die Virus-DNA eingebaut werden. Decitabin wurde 2006 in den USA als Orphan Drug zu Behandlung myelodysplastischer Syndrome zugelassen. In Deutschland ist das Arzneimittel nicht auf dem Markt.