Zytiga als First-Line-Therapie? APOTHEKE ADHOC, 12.03.2012 12:48 Uhr
Das Prostatamittel Zytiga (Abirateronacetat) könnte in Zukunft auch bei Patienten eingesetzt werden, die keine Vorbehandlung mit Docetaxel erhalten haben. Der US-Pharmakonzern Janssen hat Ende vergangener Woche auf Empfehlung des unabhängigen Datenkontroll-Kommittees eine Phase-III-Studie vorzeitig entblindet, um auch den Probanden aus der Kontrollgruppe die Therapie zu ermöglichen.
In der Studie an knapp 1100 Patienten ohne Vorbehandlung konnten die Endpunkte erreicht werden. Aufgrund des klinischen Nutzens und der bestätigten Sicherheit sei die Kombination Zytiga plus Prednison auch für die Patienten der Placebo-Gruppe empfohlen worden, so Janssen. Der Hersteller will Ende des Jahres die Zulassung für Zytiga ohne Vorbehandlung beantragen.
Bislang ist das Präparat nur als Zweitlinientherapie in 40 Ländern zugelassen. In Deutschland können Ärzte Zytiga seit September in Kombination mit Prednison oder Prednisolon zur Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms verordnen. Bei den Patienten muss die Erkrankung trotz Chemotherapie mit Docetaxel fortschreiten; drei Viertel der Betroffenen fallen laut Hersteller in diese Gruppe. Das IQWiG hat bereits ein positives Votum abgegeben; der G-BA muss noch über den Zusatznutzen entscheiden.
Die Tabletten mit 250 Milligramm Wirkstoff müssen vier Mal täglich eingenommen werden. Sehr häufige Nebenwirkungen sind Harnwegsinfekte., Hypokaliämie, Hypertonie, periphere Ödeme. Häufige Nebenwirkungen sind Hypertriglyceridämie, Herzinsuffienz, Angina pectoris, Arrhythmie, Vorhofflimmern, Tachykardie und erhöhte Leberwerte (ALT/GPT). Gelegentlich kommen Nebenniereninsuffienzen vor.