Grippeimpfung

Zulassungserweiterung: Vaxigrip schützt auch Neugeborene

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Berlin -

Sanofi hat eine Zulassungserweiterung für seinen Grippeimpfstoff: Vaxigrip Tetra ist er der erste Influenzaimpfstoff zum passiven Schutz von Säuglingen unter sechs Monaten.

Schwangere stellen eine besondere Patientengruppe dar: Sie haben ein hohes Risiko für Influenza-Komplikationen – einschließlich frühzeitiger Wehen, Frühgeburten und Tod. Der Vierfach-Impfstoff von Sanofi ist zur Anwendung bei Schwangeren geeignet und kann in allen Stadien der Schwangerschaft verabreicht werden. Dadurch kommt es zur Bildung von Antikörpern, die über die Plazenta auch auf das ungeborene Kind übertragen werden. Neugeborene haben dadurch von Geburt an bis zum Alter von sechs Monaten einen passiven Schutz vor Grippeviren.

Vaxigrip Tetra bietet damit den bisher breitesten Impfschutz: Es handelt sich um einen Grippeimpfstoff mit vier Influenzavirus-Subtypen. Wie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen, enthält er zwei A-Stämme (A/H1N1 Brisbane und A/H3N2 Kansas) und zwei B-Stämme (B/Colorado und B/Phuket).

Die Vakzine kann sowohl subkutan als auch intramuskulär geimpft werden. Vaxigrip Tetra ist als Fertigspritze in der 1er-, 10er- und 20er-Packung ohne Kanüle und als 10er-Packung mit Kanüle auf dem Markt. Seit Anfang 2018 sind tetravalente Impfstoffe zur Injektion durch die Ständige Impfkommission (STIKO) ab einem Alter von sechs Monaten empfohlen, vorher wurde die Impfung erst ab einem Alter von drei Jahren eingesetzt.

Der Markt der Influenza-Impfstoffe wird immer größer: Einige Hersteller versuchen sich von den Mitbewerbern abzugrenzen und neue Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen, um eventuellen Engpässen vorzubeugen. So bietet der Hersteller Seqirus einen Vierfach-Grippeimpfstoff an, welcher nicht wie gewohnt in bebrüteten Hühnereiern, sondern mittels Säugetierzellen produziert wird: Für die Herstellung wird die MDCK-Zelllinie (Madin-Darby Canine Kidney) genutzt.

Flucelvax Tetra bietet eine aktive Immunisierung gegen Influenzaviren durch eine Induktion humoraler Antikörper gegen die Hämagglutinine. Diese Antikörper neutralisieren die Influenzaviren. Der Vorteil soll darin bestehen, dass sich das Virus nicht mehr an das biologische Umfeld anpassen muss. Dadurch soll es eine besonders hohe Übereinstimmung mit den zirkulierenden Influenzaviren aufweisen. Auch Personen mit klinisch sehr schwerer Hühnereiweißallergie können vom neuartigen Impfstoff profitieren.

Vor allem der Influenza-A-Subtyp H3N2 ist in Deutschland sehr aktiv und in seiner Weiterentwicklung besonders variabel. Gerade bei diesem Virustyp soll der neue zellkulturbasierte Impfstoff Vorteile aufweisen. Die Zulassung ab einem Alter von neun Jahren geht zurück auf die Europäischen Arzneimittelagentur (EMA). Daher ist der Impfstoff bereits für die Impfsaison 2019/20 verfügbar. Laut Hersteller sind seit Dezember bereits zahlreiche Vorbestellungen eingegangen.

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