Zulassungsbehörde

EMA: Rasi ist zurück

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Berlin -

Seit heute ist Guido Rasi wieder als Chef der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) im Amt. Er übernimmt den Chefposten bereits zum zweiten Mal. Vor einem Jahr musste er seinen Stuhl nach Protesten eines Mitbewerbers wieder räumen. Der EMA waren im Besetzungsverfahren für das Amt Unregelmäßigkeiten vorgeworfen worden. 

Genau ein Jahr nach dem unfreiwilligen Ende seiner ersten Amtszeit ist Rasi zurück als Geschäftsführender Direktor der EMA. Der Vorstand der EMA hatte seine Kandidatur in einer außerordentlichen Sitzung am 1. Oktober befürwortet. Nach der formalen Zustimmung durch das Committee of Environment, Public Health and Food Safety (ENVI) des EU-Parlaments wurde er offiziell am 13. Oktober zum neuen, alten Chef ernannt.

Rasi war bereits von 2011 bis 2014 Chef der EMA. Anfang 2012 hatte der Bulgare Emil Hristov Einspruch gegen die Ernennung des Italieners eingelegt. Die Kommission hatte den Mitbewerber im Verfahren nicht berücksichtigt und in die finale Auswahlliste aufgenommen. Der Fall ging vor das Gericht für den öffentlichen Dienst der EU.

Das Urteil fiel zwei Jahre später: Im November 2014 erachtete das Gericht die Ernennung Rasis für unrechtmäßig – der Formfehler der Kommission habe die Auswahlliste nichtig gemacht, so das Gericht. Dementsprechend habe auch die Entscheidung für den Kandidaten keine Gültigkeit, argumentierten die Richter.

Die EMA hatte stets betont, die faktische Amtsenthebung Rasis habe formale und keine inhaltlichen Gründe gehabt. Der Prozess um die Bewerbung musste dennoch neu gestartet werden. Der alte, neue Chef zeigte sich indessen an seinem ersten Arbeitstag erleichtert. Er sei „sehr glücklich, wieder zurück an der Spitze der Agentur zu sein“, sagte er. Das europäische Gesundheitswesen stehe derzeit vor den größten Herausforderungen seiner Geschichte. Es sei eine große Aufgabe, diese zu meistern. Dieser Aufgabe wolle er sich nun mit aller Kraft stellen.

Der italienische Professor für Mikrobiologie übernimmt die Führung der EMA für fünf Jahre. Der Mediziner hatte vor seinem Engagement für die EMA bereits in seinem Heimatland der italienischen Zulassungsbehörde vorgestanden. Davor war er als Arzt für Innere Medizin, Allergologie und Immunologie sowie als Leiter des Institutes für Molekularmedizin des nationalen Forschungsrates in Italien tätig.

Rasi ist der dritte EMA-Chef in der Geschichte der Arzneimittelbehörde. Vom Gründungsjahr 1994 bis 2000 hatte der Franzose Fernand Sauer die Geschäfte der Agentur geführt. Von 2001 bis 2010 folgte mit Thomas Lönngren ein Schwede. Rasi hatte das Amt anschließend bis 2014 inne, während des erneuten Besetzungsverfahrens hatte der stellvertretende Geschäftsführer, Professor Dr. Andreas Pott, die Führung übernommen.

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