Arthrosebehandlung

Blutsauger als Fertigarzneimittel

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Berlin -

Die Firma BioRepro hat beim Bundesinstitut für Arzneimittel Medizinprodukte (BfArM) die Zulassung für medizinische Blutegel beantragt, die im Labor gezüchtet werden. Andere Anbieter wie die Biebertaler Blutegelzucht oder Animalpharma nutzen überwiegend Tiere aus Wildfängen.

Seit 2005 dürfen Blutegel nur noch als Fertigarzneimittel auf den Markt gebracht werden. Für die bestehenden Anbieter gelten Übergangsfristen. BioRepro hat die Zulassung zur Behandlung von Patienten mit Arthrose im Kniegelenk oder im Daumsattelgelenk beantragt.

Zunächst wurden klinische Studien aus Kliniken eingereicht, die bereits eine solche Therapie durchführen. Eigene Untersuchungen sind geplant.

Die Produktion der Blutsauger ist langwierig: Zunächst werden laut Hersteller Elterntiere eingekauft, in Quarantäne gebracht und mit frischem Säugetierblut gefüttert. Die Verpaarung erfolgt laut Hersteller in speziellen Aquarien.

Die befruchteten Blutegel legen durchschnittlich sechs Kokons mit je 10 bis 20 Eiern an Land ab. Nachdem die Egel geschlüpft sind, werden sie innerhalb von 20 Wochen viermal mit Säugetierblut gefüttert. Das Blut stammt laut BioRepro von speziell überwachten Großsäugetieren.

Nach der letzten Fütterung müssen die Tiere nochmals acht Monate unter Quarantäne gehalten werden. Insgesamt 18 Monate seien für die Produktion eines Egels notwendig.

BioRepro zufolge werden in Deutschland jährlich 350.000 bis 500.000 Blutegel benötigt. Wildbestände seien daher bereits vom Aussterben bedroht und stünden in einigen Ländern, wie Deutschland, Frankreich und der Schweiz bereits unter Naturschutz. BioRepro benötigt durch das Laborverfahren weniger wildlebende Blutegel.

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