Zulassungsantrag

Selexipag gegen Lungenhochdruck

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Berlin -

Actelion will mit Selexipag (Uptravi) ein neuartiges Medikament zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) auf den Markt bringen. Uptravi ist der erste selektive orale Prostacyclin-Rezeptoragonist. Der Hersteller hat bei der Europäischen Arzneittelagentur (EMA) die Zulassung beantragt.

Durch Bindung an den Rezeptor werden die Blutgefäße erweitert und die Thrombozytenaggregation gehemmt. Zudem hat Uptravi eine zellwachstumshemmende und antiinflammatorische Wirkung.

In der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie hatten die 1156 Patienten entweder zweimal täglich Selexipag oder Placebo erhalten. Eine Hintergrundtherapie von Endothelin-Rezeptor-Antagonisten und/oder Phosphodiesterase-5-Hemmern wurde ausgeschlossen.

Laut Studienergebnissen verringert Selexipag das Morbiditäts- und Mortalitäts-Risiko im Vergleich zu Placebo um knapp 40 Prozent. Die Wirksamkeit sei in allen wichtigen Untergruppen nachgewiesen worden. Selexipag sei genauso verträglich wie die Behandlung mit Prostacyclinen: Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Kieferschmerzen, Erbrechen, Schmerzen in den Extremitäten, Myalgie und Nasopharyngitis. Von den Patienten, die Selexipag erhielten, brachen 14 Prozent die Behandlung ab, in der Placebogruppe waren es 7 Prozent.

Der japanische Hersteller Nippon Shinyaku hat die Uptravi erstmals synthetisiert. Seit 2008 haben Actelion und Nippon Shinyaku eine Vereinbarung für die Entwicklung von Selexipag. Actelion ist weltweit für die Entwicklung und Kommerzialisierung außerhalb Japans verantwortlich.

PAH ist als seltene Erkrankung (Orphan Disease) eingestuft. Bei den Patienten kommt es zum Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf. Sie leiden unter stark eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit, Kreislaufstörungen und Müdigkeit.

Für Actelion ist PAH eine der wichtigsten Indikationen: Der Blockbuster Tracleer (Bosentan) wird ebenfalls bei der Erkrankung eingesetzt, hat aber in einigen Staaten den Patentschutz verloren. Mit etwa 1,2 Milliarden Euro machte das Medikament rund 90 Prozent des Jahresumsatzes aus. Neuer Hoffnungsträger ist Opsumit (Macitentan), das ebenfalls bei PAH eingesetzt wird. Weitere Produkte sind Zavesca (Miglustat), Veletri (Epoprostenol) und Ventavis (Iloprost).

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