Zulassung für Macimorelin empfohlen APOTHEKE ADHOC, 21.11.2018 13:34 Uhr
Ein Wachstumshormonmangel im Erwachsenenalter kann mit einer Häufigkeit von 1:10.000 auftreten. Die Betroffenen leiden beispielsweise unter unspezifischen Symptomen wie Depressivität, Ängstlichkeit, Antriebsarmut, Müdigkeit oder Gewichtszunahme. Das Defizit ist über eine einzelne Blutabnahme nur schwer zu bestimmen, daher werden sogenannte Stimulationstests für die Diagnosestellung durchgeführt. Macimorelin wurde für diagnostische Zwecke eine Zulassungsempfehlung ausgesprochen.
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat Aeterna Zentaris eine Zulassungsempfehlung für Macimorelin ausgesprochen. Das Präparat könnte zu 60 mg als Granulat zur Herstellung einer oralen Lösung auf den Markt kommen.
Das Präparat ist nur für diagnostische Zwecke geeignet. Macimorelin Aeterna Zentaris ist für die Diagnose eines Wachstumshormonmangels (GHD) bei Erwachsenen indiziert.
Macimorelin ist ein Agonist am Wachstumshormon-Sekretagogum-Rezeptor (GHS-Rezeptor), ähnlich wie Ghrelin, das als Hungerhormon bekannt ist. Ghrelin ist jedoch auch ein endogener Ligand des GHS-Rezeptors und kann die Freisetzung vom Wachstumshormon in der Hypophyse regulieren. Das Peptidmimetikum Macimorelin stimuliert die Wachstumshormonfreisetzung durch die GHS-Rezeptoraktivierung in Hypophyse und Hypothalamus. Das Präparat kann bei Erwachsenen mit hoher Sensitivität und Spezifität zur Diagnosestellung beitragen.
Zu den häufigen unerwünschten Wirkungen zählen Schwindel, Kopfschmerz, Müdigkeit, Übelkeit und Durchfall.
Stimulationstests sollen Aufschluss über den Funktionszustand der Hypophyse geben. Die Untersuchung zeigt, wie viel Wachstumshormon maximal ausgeschüttet werden kann. Häufig kommen der Insulinhypoglykämietest oder der Arginin-Stimulationstest zum Einsatz. Wird dem Körper Insulin verabreicht, bedeutet dies für einen Nicht-Diabetiker Stress. Es wird Wachstumshormon ausgeschüttet. Leiden die Patienten jedoch unter einem Mangel, bleibt ein Anstieg des Spiegels aus oder fällt schwächer aus.
Das Wachstumshormon spielt neben dem Wachstum auch bei der Regulation des Zuckerhaushaltes sowie des Fett- und Eiweißstoffwechsels eine Rolle. Der Botenstoff wird in der Hypophyse gebildet und gelangt über die Blutbahn zu den Zielorganen. Zwar wird Somatotropin lebenslang gebildet, doch nimmt die Konzentration im Blut mit zunehmendem Alter ab.