Nahrungsergänzungsmittel

Zink lindert Erkältungssymptome APOTHEKE ADHOC, 16.02.2011 14:52 Uhr

Berlin - 

Bei der Frage, ob Zink-Präparate bei Erkältungen eingenommen werden sollen oder nicht, können sich Apothekenmitarbeiter künftig auf eine Übersichtsarbeit indischer Wissenschaftler stützen: Demnach hilft das Spurenelement, die Symptome zu lindern und die Krankheitsdauer zu reduzieren als auch Infekten vorzubeugen.

Die Erkenntnis, dass Erkältungskrankheiten mit Zink behandelt werden können, geht auf eine Studie aus dem Jahr 1984 zurück. Seither hat es immer wieder unterschiedliche Meinungen und Studienergebnisse zur Wirksamkeit gegeben. In der aktuellen Analyse wurden 15 Studien, an denen mehr als 1300 Menschen teilgenommen hatten, miteinander verglichen. Die Probanden nahmen entweder Zink als Kapseln, Lutschtabletten oder Sirup beziehungsweise Placebo ein. Die Dosierung von Zink variierte zwischen 10 und 200 Milligramm pro Tag.

Das Ergebnis: Werden die Präparate innerhalb der ersten 24 Stunden nach Auftreten der Symptome eingenommen, können Schwere und Dauer der Krankheit reduziert werden. Während in der Placebogruppe nach sieben Tagen noch 56 Prozent unter Beschwerden litten, waren es in der Zink-Gruppe 37 Prozent. Bei Schulkindern wurde durch die Einnahme von Zink über mindestens fünf Monate Erkrankungen vorgebeugt. Außerdem wurde die Zahl der Fehltage in der Schule sowie die Einnahme von Antibiotika reduziert.

Über Nebenwirkungen klagten vor allem Studienteilnehmer, die die Lutschtabletten eingenommen hatten: Sie empfanden den Geschmack als unangenehm und verspürten häufiger Übelkeit als andere Probanden.

Eine allgemeine Empfehlung für die Einnahme von Zink wollen die Forscher aus dem medizinischen Institut in Chandigarh nicht aussprechen. Dosis, Darreichungsformen und Anwendungsdauer müssten in weiteren Studien untersucht werden, schreiben sie im Fachmagazin „Cochrane Library“. Zudem müssten die Effekte bei chronisch Kranken geprüft werden.