Zink: Einfluss auf Blutzucker & Cholesterin? APOTHEKE ADHOC, 14.02.2023 13:55 Uhr
Das Spurenelement Zink wird vor allem in der kalten Jahreszeit immer wieder mit einer Stärkung des Immunsystems und der Vorbeugung von Infekten in Verbindung gebracht. Doch Zink kann weitaus mehr, wie die Cleveland Clinic aus den USA berichtet: Demnach nimmt es außerdem wesentlichen Einfluss auf Blutzucker und Cholesterinwerte.
Das Spurenelement Zink ist unter anderem an der Eiweißsynthese, der Zellteilung und dem Stoffwechsel von Geschlechts- und Schilddrüsenhormonen beteiligt. Außerdem werden ihm antivirale Eigenschaften zugeschrieben. Es ist zudem an der Bildung und Aktivierung von Abwehrzellen beteiligt und somit aktiv dafür verantwortlich, Krankheitserreger abzuwehren. Durch Zink soll es zu einer verbesserten Reifung der T-Lymphozyten kommen. Außerdem soll es bestimmte Rezeptoren blockieren können, an die auch Rhinoviren andocken. Zink zählt zu den Spurenelementen und ist an hunderten Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Daher liegt nahe, dass es weit mehr kann als „nur“ das Immunsystem zu stärken.
Diabetiker:innen weisen häufig Zinkmangel auf
So fällt beispielsweise auf, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes häufig einen Zinkmangel aufweisen, erklärt Julia Zumpano, Ernährungsberaterin an der Cleveland Clinic. Expert:innen würden vermuten, dass niedrige Zinkspiegel die Erkrankung und ihre Symptome verschlimmern. „Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass Zink den Blutzucker und einen hohen Cholesterinspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes senken kann“, erklärt das Zentrum. Auch bei Schwangerschaftsdiabetes könne Zink einer Untersuchung zufolge die Blutzuckerspiegel senken.
Die Cleveland Clinic verweist zudem auf die positiven Effekte von Zink auf die Augengesundheit: „Studien deuten darauf hin, dass die Einnahme eines Zinkpräparats zusammen mit anderen Vitaminen für die Augengesundheit das Risiko einer fortgeschrittenen altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und eines Sehverlusts um 25 Prozent senken kann.“
Wie viel Zink benötigt der Körper?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat den Referenzwert erhöht. Dabei wurde die Zufuhr in Abhängigkeit vom Phytatgehalt der Nahrung festgelegt. Phytate kommen überwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln wie Hülsenfrüchten oder Vollkorngetreide vor. Werde. Je mehr Phytat in der Nahrung enthalten ist, desto mehr Zink benötigt der Körper. Bei einer mittleren Phytatzufuhr empfiehlt die DGE Frauen eine tägliche Zinkzufuhr von 8 mg und Männern eine Zufuhr von 14 mg.
Zink ist vor allem in folgenden Nahrungsmitteln enthalten:
- Schalentiere
- Innereien
- Rotes Fleisch
- Hülsenfrüchte
- Getreide
- Fisch
- Milchprodukte
- Eier
Welches Zinkpräparat ist geeignet?
Bei der Auswahl des Zinkpräparates einiges zu beachten – denn Zink ist nicht gleich Zink: Die Bioverfügbarkeiten der einzelnen Verbindungen sind unterschiedlich. Es gibt organische und anorganische Salze sowie Komplexe mit organischen Säuren und Aminosäuren. Anorganisches Zinkoxid ist aufgrund der schlechten Bioverfügbarkeit für orale Darreichungsformen eher ungeeignet. Zinkgluconat, -aspartat, -orotat und -sulfat können vom Organismus besser aufgenommen werden. Der Zink-Histidin-Komplex weist ebenfalls eine gute Bioverfügbarkeit auf und ist der natürliche Transportkomplex im menschlichen Organismus.
Was muss bei der Einnahme beachtet werden?
Am besten sollte Zink eine halbe bis eine Stunde vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Da vermutet wird, dass es mit anderen Mineralien wie Calcium, Eisen, Selen und Kupfer um die gleichen Resorptionsmechanismen konkurriert, ist eine zeitlich versetzte Einnahme zu empfehlen. Im Gegensatz zu Vitamin C kann Zink auch überdosiert werden: Mögliche Anzeichen für eine akute Zinkvergiftung sind Übelkeit und Erbrechen, Appetitverlust, Durchfall, Bauchkrämpfe und Kopfschmerzen. Eine chronische Zinküberdosierung ab 150 mg/Tag kann auf Dauer zu Veränderungen des Eisenhaushaltes im Körper führen.