In Europa leiden etwa sechs Millionen Menschen an Epilepsie; weltweit sind es etwa 50 Millionen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) gibt eine positive Empfehlung für Zebinix (Eslicarbazepin) ab. Das Antiepileptikum soll zur Zusatztherapie bei Kindern ab sechs Jahren mit fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung eingesetzt werden.
Eslicarbazepin gehört zu einer neuen Generation von antikonvulsiv wirkenden Medikamenten. Seine lange Halbwertszeit ermöglicht den Patienten eine tägliche Einmalgabe mit oder ohne Nahrung. Der Wirkstoff ist seit 2009 in der EU als Kombinationstherapie bei Erwachsenen mit fokalen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung zugelassen.
Spannungsgesteuerte Natriumkanäle werden inhibiert, Eslicarbazepin stabilisiert den Kanal in seinem langsam inaktivierten Zustand, verhindert dessen Rückkehr in einen aktiven Zustand und hemmt damit wiederholte neuronale Entladungen.
Eine Proof-of-Concept-Studie der Phase III und vier weitere randomisierte, placebokontrollierte Phase-III-Studien mit 1703 Erwachsenen, die an fokalen Anfällen litten, bewiesen die Wirksamkeit. Mögliche Nebenwirkungen sind Schwindel, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit und Hautausschlag.
Die Hersteller Bial und Eisai gehen davon aus, dass die EU-Kommission der Zulassungserweiterung zum Jahreswechsel zustimmt. „Eslicarbazepin hat als neue Behandlungsoption das Potential, Kindern und Jugendlichen mit Epilepsie die Möglichkeit für eine bessere Anfallskontrolle zu geben“, so Professor Dr. Patricio Soares-da-Silva, Direktor für Forschung und Entwicklung bei Bial. Mit der Zulassung im nächsten Jahr wird es eine Kinderdosierung mit 200mg als Tablette oder Suspension geben. Für die flüssige Formulierung liegt von der EMA bereits eine positive Empfehlung vor.
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