Multiresistente Erreger

Zahl der MRSA-Infizierten rückläufig

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Bochum -

Die Zahl der in Deutschland mit dem multiresistenten Erreger MRSA infizierten Menschen ist nach Angaben von Experten seit über drei Jahren rückläufig. Von 2001 bis 2010 habe die Anzahl der Besiedelten und Erkrankten kontinuierlich zugenommen, sagte Hygiene-Fachärztin Professor Dr. Frauke Mattner. Dann hätten Gegenmaßnahmen gegriffen. Seit drei bis vier Jahren gingen die Zahlen nun zurück. „Wir dürfen jetzt nicht nachlassen“, sagte die Expertin am Rande eines Fachkongresses der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM).

Anders sehe es bei anderen Erregern aus. So seien multiresistente gramnegative Erreger „immer weiter in der Zunahme begriffen“. Sie kämen nicht nur im Krankenhaus, sondern auch in der Umwelt und der Nahrungskette vor. Bei diesen Erregern sei es weitaus schwieriger zu erforschen, wie sie auf die Menschen übergingen. „Maßnahmen dagegen zu entwickeln, stellt eine sehr große Herausforderung dar.“

Nach Angaben von Mattner tragen fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung multiresistente Erreger verschiedener Typen in sich. Es sei noch unklar, woher genau sie kommen. Bei Trinkwasser sei man relativ sicher, dass keine Resistenzgene darin seien. Möglich sei es aber, dass Erreger etwa über Lebensmittel aus fernen Ländern in die Nahrungskette eingebracht werden.

Mattner ist Chefärztin des Instituts für Hygiene der Kliniken der Stadt Köln. Noch bis Mittwoch diskutieren bei der 70. Jahrestagung der DGHM in Bochum knapp 700 Experten über Erkenntnisse mikrobiologischer Forschung. Mattner ist eine der drei Kongresspräsidenten.

MRSA ist die Abkürzung für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. Der Erreger kann Hautentzündungen wie Geschwüre, Wundinfektionen und Entzündungen einzelner Organe verursachen. Mehrere Antibiotika können gegen diesen Keim nichts mehr ausrichten.

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