Nicht-steroidale Antiandrogene

Xtandi: Filmtablette statt Kapsel

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Berlin -

Nachfolgeprodukt für Xtandi 40 mg Weichkapseln: Astellas meldet für das Enzalutamid-haltige Arzneimittel eine Galenikumstellung.

Xtandi 40 mg ist seit 15. Juli als Filmtablette auf dem Markt. Zum 31. August wird die neue Galenik die bisher verfügbaren Weichkapseln ablösen. Diese werden zum Monatsende außer Vertrieb gesetzt. Bestehende Rabattverträge bleiben unberührt. Laut Astellas gelten diese sowohl für die Weichkapseln als auch die Filmtabletten.

Im Rahmen der Umstellung ist nicht auszuschließen, dass Patienten weiterhin Verordnungen über die Weichkapseln in der Apotheke vorlegen. In diesem Fall „ist die Abgabe der Filmtabletten nur über ein entsprechend vom Arzt neu ausgestelltes Rezept möglich“, teilt Astellas den Apotheken mit.

Das Arzneimittel ist seit Dezember 2014 für Männer mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (CRPC) zugelassen, die noch keine oder nur leichte Beschwerden haben, nachdem die Androgenentzugstherapie versagt hat, und bei denen noch keine Chemotherapie angezeigt ist. Außerdem ist Xtandi indiziert, wenn das metastasierte CRPC während oder nach einer Behandlung mit Docetaxel fortschreitet.

Die Betroffenen nehmen täglich 160 mg Enzalutamid, entsprechend vier Tabletten zu je 40 mg als Einmalgabe ein. Die Tabletten dürfen nicht zerkaut oder aufgelöst werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Enzalutamid ist ein starker Inhibitor des Androgenrezeptor-Signalwegs und blockiert diesen an mehreren Stellen. Der Einsatz bei Prostatakarzinom ist möglich, da dieses als androgensensitiver Tumor bezeichnet werden kann und auf eine Hemmung des Androgenrezeptors anspricht. Der Arzneistoff hemmt kompetitiv die Androgenbindung an den Rezeptor, verhindert die Translokation aktivierter Rezeptoren in den Nukleus und hemmt die Bindung an DNA. Die Wirkung tritt auch bei einer Überexpression von Androgenrezeptoren und bestehender Resistenz gegenüber Antiandrogenen ein. Der Arzneistoff verhindert das Wachstum der Tumorzellen und kann deren Zelltod sowie eine Tumorregression auslösen.

Xofigo (Radium-223-chlorid, Bayer) ist ebenfalls für die Behandlung von Erwachsenen mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom, symptomatischen Knochenmetastasen ohne bekannte viszerale Metastasen zugelassen. Laut Behandlungsschema umfasst die Aktivität des Arzneimittels 55 kBq pro kg KG, das Präparat wird in vierwöchigem Abstand sechsmal injiziert. Zum Schutz der Patienten vor erhöhtem Risiko für Todesfälle und Knochenbrüchen soll das Arzneimittel nicht mehr in Kombination mit Zytiga (Abirateronacetat, Janssen Cilag) und Prednison/Prednisolon angewendet werden.

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