Xofluza: Erfolg bei Kindern dpa/APOTHEKE ADHOC, 03.07.2019 13:12 Uhr
Roche hat mit seinem Grippemittel Xofluza (Baloxavir) einen weiteren Erfolg erzielt: In einer Phase-III-Studie hat sich laut Hersteller gezeigt, dass Kinder zwischen einem bis unter zwölf Jahren das Präparat gut vertragen hätten.
Dabei sei das Mittel in seiner Wirksamkeit vergleichbar mit Oseltamivir, der derzeit gängigen Behandlungsmethode für Kinder. Zudem habe sich die Dauer der Grippe-Symptome verkürzt. Die genaueren Details will Roche bei einem der kommenden Fachkongresse vorstellen.
Xofluza wird derzeit auch noch in einer weiteren Phase-III-Studie bei Kindern unter einem Jahr getestet. Zudem ist das Mittel bereits in verschiedenen Ländern zur Behandlung von Influenza Typ A und B für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zugelassen. In den USA dürfen zudem Patienten mit akuter unkomplizierter Influenza behandelt werden, vorausgesetzt sie zeigen nicht länger als 48 Stunden Symptome. Im Oktober 2018 hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA Xofluza die Zulassung erteilt.
Der Arzneistoff ist gegen Influenza A- und B-Viren gerichtet – darunter Oseltamivir-resistente Stämme sowie Stämme der Vogelgrippe wie H7N9 und H5N1. Baloxavir hemmt die CAP-abhängige Endonuklease im Grippevirus und somit den Replikationszyklus. Durch Endozytose gelangt das Virus in die Wirtszellen. Die viralen Ribonukleoproteine werden ins Zytoplasma freigelassen und in den Nukleus importiert, wo die virale RNA in mRNA transkribiert wird. Hierbei spielt die CAP-abhängige Endonuklease eine essenzielle Rolle. Xofluza wird als Tablette als Einmaldosis unabhängig von den Mahlzeiten verabreicht.
Sicherheit und Wirksamkeit von Xofluza wurden in zwei klinischen Studien – Capstone 1 und 2 – mit etwa 1800 Teilnehmern untersucht. Die Probanden wurden innerhalb der ersten 48 Stunden mit einer Einmaldosis Xofluza, Placebo oder 75 mg Oseltamivir zweimal täglich über fünf Tage behandelt. Baloxavir reduzierte die Dauer der Grippesymptome im Vergleich zu Placebo signifikant und zeigte eine ähnliche Wirksamkeit wie Oseltamivir. Die häufigsten Nebenwirkungen unter Baloxavir waren Durchfall und Bronchitis.