Insulin-Therapie

XL-Pen: Toujeo kommt „Double“

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Berlin -

Sanofi erweitert sein Toujeo-Portfolio um den Doublestar-Pen: Mit 3 Millilitern pro Fertigpen enthält er in der Gesamtmenge doppelt so viel wie der Toujeo Solostar. Die Dosierung in Zweierschritten ermöglicht eine einfachere Injektion von hohen Insulindosen. Dadurch soll die Compliance von Insulinpatienten verbessert werden.

Im Vergleich zum bisher bekannten Solostar mit der Skala von 1 I.E. können beim Doublestar jeweils 2 I.E. gespritzt werden: Der Kolben hat demnach die halbe Länge bei gleicher Anzahl an Einheiten. Mit einer Injektion können bis zu 160 I.E. Insulin glargin vom Patienten verabreicht werden. Damit eignet sich der neue Pen vor allem für Patienten, die einen größeren Insulinbedarf aufweisen. Eine Aufteilung der Gesamtdosis, wie es beim Solostar mitunter notwendig war, entfällt.

Gleich geblieben ist die optische Pengröße, außerdem muss auch der neue Pen nach der Injektion fünf Sekunden lang in der Haut verbleiben, um eventuell nachtropfendes Insulin aufzunehmen und die korrekte Dosis zu erreichen. Die Haltbarkeit von sechs Wochen sowie die Mechanik bleiben ebenfalls gleich. Der Doublestar ist in zwei Packungsgrößen auf dem Markt: Drei Pens à 3 ml kosten 133,46 Euro, die größere Einheit mit neun Pens liegt bei 378,40 Euro. Der bisherige Solostar bleibt in drei Größen verfügbar: drei Fertigpens mit je 1,5 ml kosten 74,05 Euro, fünf Pens liegen bei 113,04 Euro und die Großpackung mit zehn Pens hat einen AVK von 215,12 Euro.

Der Doublestar ist der erste Fertigpen mit so viel Gesamtinhalt: Die drei Milliliter enthalten insgesamt 900 I.E. Insulin. Der Solostar kommt mit 1,5 ml und 450 I.E. daher; auch die anderen Insulinarten fassen weniger: Insulin glargin 100 I.E./ml, Insulin detemir 100 I.E./ml und NPH-Insulin 100 I.E./ml mit je 300 I.E. fassen pro Pen nur ein Drittel der Doublestar-Insulinmenge. Durch den vergrößerten Inhalt müsse der Patient weniger Rezepte einlösen, was zu einer finanziellen Entlastung führe, so Sanofi.

Insulin glargin gelangt nach der Applikation langsamer in die Blutbahn als sein körpereigenes Vorbild, es besitzt daher eine verlängerte Wirkdauer von mindestens 24 Stunden. Das Derivat des Humaninsulins sorgt für eine verstärkte Aufnahme von Blutzucker in die Zellen von Muskel- und Fettgewebe. Patienten applizieren die individuelle Dosis einmal täglich zur gleichen Uhrzeit.

Das langwirksame Insulinanalogon kann mit oralen Antidiabetika und Insulinen kombiniert werden. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Insulin glargin beim Beginn einer Basaltherapie von Patienten mit Typ-2-Diabetes in der Einstellungsphase bei vergleichbarer Senkung des HbA1c- Wertes mit einem geringeren Risiko für Hypoglykämien assoziiert war als Insulin degludec.

Nebenwirkungen von Toujeo sind Hautveränderungen und allergische Reaktionen an der Injektionsstelle mit Quaddelbildung, Rötung und Schwellung, Sehstörungen, Ödeme im Bereich der Unterschenkel und Knöchel, Veränderung des Geschmacksempfindens und Muskelschmerzen.

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