Arthrosemittel

Wobenzym plus = Diclofenac Nadine Tröbitscher, 22.12.2016 15:19 Uhr

Die Enzymkombination Wobenzym plus ist bei Kniearthrose so stark wie Diclofenac. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Schmerz, Entzündung, Bewegungseinschränkung und Schwellung können Symptome einer Kniearthrose sein. Im Durchschnitt sind etwa 25 Prozent der Bevölkerung von der Erkrankung betroffen. Mittel der Wahl sind nicht-steroidale Antirhematika (NSAR). Die Ergebnisse einer Meta-Analyse konnten eine gleichwertige Wirksamkeit von Wobenzym plus zu Diclofenac belegen.

Die Autoren kamen zu dem Ergebnis, dass die orale Enzymkombination gleichwertige Behandlungserfolge erzielt wie Diclofenac. Berücksichtigt wurden die Parameter: Schmerzen, Beweglichkeit und Alltagseinschränkungen.

Die Enzymtherapie ist jedoch mit signifikant weniger Nebenwirkungen verbunden. Ein Anstieg der Leberenzyme, der eine häufige Nebenwirkung unter Diclofenac ist, konnte nahezu ausgeschlossen werden. Veränderungen der Parameter, die auf eine mögliche Blutung hinweisen, konnten für Wobenzym plus nicht festgestellt werden.

Die Meta-Analyse schließt die Ergebnisse aus sechs verschiedenen wissenschaftlichen Studien mit Rohdaten von etwa 774 Patienten ein. Veröffentlicht wurde das Ergebnis im „Journal of Pain Research“. Der Vergleich bezieht sich auf die Einnahme von viermal täglich sieben Tabletten Wobenzym plus und zweimal täglich 50 mg Diclofenac über 28 Tage

Wobenzym plus (Mucos) ist ein orales Enzympräparat. Das entzündungshemmende Arzneimittel dient der unterstützenden Behandlung von Erwachsenen mit Schwellungen, Entzündungen oder Schmerzen in Folge von Verletzungen. Weitere Indikationen sind Thrombophlebitis, Entzündung des Urogenitaltraktes sowie schmerzhafte und aktivierte Arthrose und Weichteilrheumatismus.

Die Tabletten enthalten Rutosid, Bromelain und Trypsin. Die Kombination soll das Gleichgewicht zwischen den Zytokinen wieder herstellen. Diese Botenstoffe können proentzündlich und antientzündlich wirken. Ist das Verhältnis gestört, treten Entzündungen auf. Bleiben diese dauerhaft bestehen, kann es zu einer Chronifizierung der Symptome führen.

Die Enzyme aktivieren alpha-2-Makroglobuline, die zum Immunsystem zählen und Zytokine an sich binden. Der Enzym-Makroglobulin-Zytokin-Komplex soll dann aus dem Körper ausgeschieden werden. Das Bromelain und das pflanzliche Flavonoid Rutosid haben eine abschwellende Wirkung. Trypsin fördert zudem die Durchblutung – das entzündete Gewebe kann besser mit Sauerstoff versorgt werden. Enzyme sind empfindlich gegenüber Magensäure, daher sind die Tabletten mit einem magensaftresistenten Überzug versehen. Pro Tag sollten sechs bis zwölf Tabletten 30 bis 60 Minuten vor oder 90 Minuten nach einer Mahlzeit eingenommen werden.