Infektionskrankheiten

Wirkstoff gegen Ebola getestet

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US-Wissenschaftlern ist es gelungen, Rhesusaffen, die mit Ebola- und Marburg-Viren infiziert worden waren, erfolgreich zu behandeln. Gegen die beiden Erreger aus der Gruppe der Filoviren gibt es derzeit weder Impfstoffe noch Arzneimittel. Die erfolgreich getesteten Wirkstoffe sollen jetzt an Menschen geprüft werden; eine entsprechende Genehmigung wird derzeit bei der US-Zulassungsbehörde FDA eingeholt.

Für die Versuche wurden die Affen entweder mit Ebola- oder Marburg-Viren infiziert; 30 bis 60 Minuten danach erhielten sie eine Injektion mit so genannten PMO (Phosphorodiamidate Morpholino Oligomere). Dabei handelt es sich um synthetische Nukleinsäureanaloga, die die Replikation der RNA-Viren hemmen. PMO heften sich an RNA-Sequenzen des Virus und verhindern die Translation - und somit auch die Bildung von Proteinen.

Die Methode wirke nur kurz nach der Infektion und eigne sich daher lediglich dazu, Labor- oder Krankenhauspersonal zu behandeln, das sich versehentlich mit den Viren infiziert habe, so die Forscher im Fachmagazin „Nature Medicine“. Die Versuche wurden vom Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten der US-Armee zusammen mit dem Biotechnologieunternehmen AVI BioPharma durchgeführt.

Sowohl Ebola- als auch Marburg-Viren sind hochpathogen und können hämorrhagisches Fieber auslösen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich seit der Entdeckung der Erkrankung im Jahr 1976 rund 1850 Personen mit Ebola infiziert; davon sind etwa 1200 an den Folgen gestorben.

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