Hautkrebs

Wirksamkeits-Test für Krebsmittel

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Der schweizerische Pharmakonzern Roche will mit Vemurafenib ein neues Hautkrebs-Mittel auf den Markt bringen. Das Besondere: Bevor ein Patient die Therapie erhält, wird getestet, ob er überhaupt auf das Mittel anspricht. Vemurafenib blockiert gezielt mutierte BRAF-Proteine, die für die Krebsentstehung verantwortlich gemacht werden. Den passenden Test liefert Roche gleich mit.

BRAF ist ein Protein, das in allen Körperzellen vorkommt und bei der Zellteilung eine zentrale Rolle einnimmt. Bei jedem zweiten Melanom ist das Enzym durch eine Mutation dauerhaft aktiviert, wodurch es zu unkontrolliertem Zellwachstum kommt. Solche Mutationen finden sich laut Roche in der Hälfte aller Melanom-Fälle und bei etwa 8 Prozent aller soliden Tumoren. Experten schätzen, dass weltweit jährlich etwa 40.000 Todesfälle auf das metastasierende Melanom zurückzuführen sind.

Vemurafenib wird oral verabreicht und hemmt selektiv BRAF-V600-Mutation-positive metastasierende Melanome. Das Molekül wurde gemeinsam von Roche/Genentech und Plexxikon entwickelt. Jetzt wurden in den USA und in Europa die entsprechenden Zulassungsanträge eingereicht. An der Zulassungsstudie, die Vemurafenib gegenüber der aktuellen Standardtherapie mit Dacarbazin verglich, nahmen 675 Patienten teil. Die genauen Ergebnisse sollen der Öffentlichkeit erst noch vorgestellt werden; laut Roche konnten sowohl das Gesamtüberleben als auch das progressionsfreie Überleben verlängert werden.

Da auf die Behandlung aber nur Patienten mit der entsprechenden Mutation ansprechen, hat Roche auch einen Begleittest auf PCR-Basis entwickelt und zur Zulassung eingereicht.

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