HIV-Behandlung

WHO rät von Aids-Medikament ab

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Das HIV-Medikament Zerit (Stavudin) des US-Herstellers Bristol-Myers Squibb (BMS) soll weltweit nicht mehr zum Einsatz kommen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät in einer aktuellen Empfehlung zum Welt-Aids-Tag 2009, den nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmer auf Grund von irreversiblen Nebenwirkungen nach und nach nicht mehr anzuwenden.

Wegen der geringen Kosten und der guten Verfügbarkeit werde das Medikament vor allem in Entwicklungsländern zur First-Line-Therapie verwendet, so die WHO. Von den weltweit rund vier Millionen HIV-positiven Menschen, die mit antiretroviralen Arzneimitteln behandelt werden, würden etwa die Hälfte Kombinationen mit Stavudin einnehmen.

Alternativen, die ebenso wirksam aber weniger toxisch sind, seien Retrovir (Zidovudin) von GlaxoSmithKline und Viread (Tenofovir) des Herstellers Gilead. Bei der Anwendung von Zerit kann es unter anderem zu peripheren Neurapathien und zu einer Umverteilung des Fettgewebes, der so genannten Lipodystrophie, kommen.

Für die Sprecherin der deutschen BMS-Niederlassung kam die Entscheidung überraschend. Bei Zerit handele es sich um eines der ersten HIV-Medikamente, dementsprechend seien auch die unerwünschten Wirkungen, so die Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Ob und welche Konsequenzen das Unternehmen aus der WHO-Mitteilung ziehen werde, stehe derzeit noch nicht fest. Auch gibt es noch keine offizielle Stellungnahme von BMS.

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