Die Zahl der Nierenkrebstoten ist in Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre um rund ein Drittel gesunken. Das hat eine Auswertung der nationalen Todesursachenstatistiken von 32 Ländern ergeben, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammengetragen worden waren. Von 1992 bis 2002 ging demnach die Nierenkrebssterblichkeit bei Männern in Deutschland um 31,2 Prozent zurück, bei Frauen um 30,6 Prozent. Dem jüngsten deutschen Krebsbericht zufolge erkrankten im Jahr 2004 bundesweit rund 17.000 Menschen an Nierenkrebs, etwa 6.000 starben - zwei Drittel davon waren Männer.
Nach der Auswertung der Gruppe um Fabio Levi von der Schweizer Universität Lausanne ist tödlicher Nierenkrebs europaweit auf dem Rückzug, allerdings mit großen Unterschieden zwischen den einzelnen Ländern. In der EU sank die Sterblichkeit durch Nierenkrebs bei Männern insgesamt um 13 Prozent, bei Frauen um 17 Prozent, wie Levi und seine Kollegen im Fachjournal „BJU International“ berichten. Starben von 1990 bis 1994 pro Jahr noch 48 von einer Million europäischen Männern an Nierenkrebs, waren es zehn Jahre später (2000-2004) nur noch 41. Bei den Frauen sank die Zahl der Nierenkrebstoten im selben Zeitraum von 21 auf 18 pro einer Million.
Die Ursachen der großen regionalen Unterschiede sind nach Angaben der Forscher ebenso wenig geklärt wie die Gründe für den Rückgang allgemein. Die Fortschritte bei Diagnose und Behandlung von Nierenkrebs könnten die Beobachtungen nicht allein erklären. Als einen Beitrag sehen die Studienautoren eine günstige Entwicklung bei den Rauchgewohnheiten von Männern, da Tabakkonsum und Nierenkrebs miteinander in Verbindung stünden. Abgesehen davon sei die Interpretation der beobachteten Trends unklar.
APOTHEKE ADHOC Debatte