Häufig werden bereits bei leichten Atemwegserkrankungen Antibiotika verordnet. Und das trotz dem Wissen der Mediziner, dass Antiinfektiva bei harmlosen Infekten meist unnötig sind. In einer aktuelle Studie widmen sich Wissenschaftler des Universitätsklinikums Düsseldorf diesem Phänomen.
Antibiotika werden „meistens unnötigerweise“ verordnet, bemängelt Dr. Attila Altiner, Allgemeinarzt und Leiter der durch den AOK-Bundesverband geförderten „CHANGE- Studie“. So könne laut der Studie schon eine bessere Kommunikation zwischen Arzt und Patient die Zahl der verordneten Antibiotika um rund 40 Prozent senken.
Die häufige Antibiotika-Verordnung ergebe sich meist aus bestimmten Erwartungshaltungen sowohl aus ärztlicher als auch aus Patienten-Sicht heraus. So seien Patienten bei einer Bronchitis meist sehr besorgt um ihren gesundheitlichen Zustand; Ärzte schlussfolgern daraus, dass Patienten mit einem hohen Leidensdruck Antibiotika verordnet bekommen wollen. Das wiederum fördert beim Patienten die Vorstellung, dass Antibiotika zur Behandlung von akutem Husten notwendig seien.
Altiner wollte mit der Studie „den Teufelskreis durchbrechen“. So empfehlen die Düsseldorfer Wissenschaftler das „antibiotische Missverständnis“ anzusprechen. Hausärzte sollten die Sorgen der Patienten ernst nehmen; Patienten wurden während der Studie über den „Verschreibungsdruck“ der Ärzte mit Hilfe von Flyern und Postern informiert. An der Studie nahmen insgesamt 104 Hausärzte in Nordrhein Westfalen teil.
APOTHEKE ADHOC Debatte