Entspannungsverfahren für die Psyche

Weniger Angststörungen durch Yoga?

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Berlin -

Psychische Beschwerden werden häufig durch einen hohen Stresslevel begünstigt. Entspannungsverfahren sollen dabei helfen, wieder einen Gang runterzuschalten und sich von negativen Gedanken und Ängsten zu lösen. Bei einer im Fachjournal „JAMA Psychiatry“ veröffentlichten Studie konnte regelmäßiges Yoga die Symptome von generalisierten Angststörungen lindern.

Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Viele Betroffene schämen sich jedoch für ihre vermeintliche Schwäche und nehmen keine ärztliche Hilfe in Anspruch. Die Dunkelziffer ist daher sehr groß. Andererseits sind auch die Kapazitäten für Psychotherapien begrenzt und es entstehen häufig lange Wartezeiten.

Angebote für Entspannungstechniken wachsen

Doch auch der Trend für Entspannungsverfahren wächst: Kurse und Angebote für Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxion sind deutlich gestiegen. Sie alle sollen helfen können, Stress abzubauen – auch präventiv. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig: Kurse werden sowohl lokal wie auch im Internet angeboten – es finden sich zahlreiche Videos, mit deren Hilfe die Übungen auch Zuhause durchgeführt werden können. Die meisten von ihnen sind kostenlos, sodass nicht unbedingt ein kostenpflichtiger Kurs gebucht werden muss.

In einer randomisierten Studie mit dem Namen „Generalized Anxiety - A Treatment Evaluation“ (GATE) der School of Medicine in New York konnte eine bestimmte Yoga-Form, das sogenannte „Kundalini-Yoga“ generalisierte Angststörungen häufiger lindern als häufig angebotene Vorträge zum Stressmanagement. Insgesamt nahmen 230 Erwachsene, bei denen zuvor eine generalisierte Angst­störung diagnostiziert wurde, an der Untersuchung teil.

Studie belegt Wirkung von Yoga auf Angststörungen

Die Probanden wurden in drei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt eine kognitive Verhaltenstherapie welche Psychoedukati­on, kognitive Umstrukturierung, progressive Muskelentspannung, Sorgenexposition und In-vivo-Expositionsübungen umfasste. Die zweite Gruppe beteiligte sich an einem lokalen Yogakurs und die dritte Gruppe informierte sich in Vorträgen über Stressmanagement über ihre Krankheit und den entsprechenden Umgang mit ihr. Für den Endpunkt der Studie wurden die Teilnehmer von einem Therapeuten beurteilt.

Das Ergebnis: Unter dem 12-wöchigen Yogakurs konnte bei mehr als 54 Prozent der Teilnehmer eine Besserung festgestellt werden, beim Stressmanagement-Vortrag waren es vergleichsweise nur 33 Prozent. Noch besser als die Yoga-Übungen schnitt jedoch die kognitive Verhaltenstherapie ab – bei knapp 71 Prozent der Teilnehmer konnte hier einen positiver Einfluss auf das psychische Wohlbefinden ermittelt werden.

Sowohl beim Yoga wie auch bei der Verhaltenstherapie ließen sich zudem langanhaltende Effekte verdeutlichen: Bei einer Nachuntersuchung der Patienten mit Verhaltenstherapie spürten sogar knapp 77 Prozent eine Verbesserung, bei der Yoga-Gruppe stieg der Anteil ebenfalls an – auf 63 Prozent.

Obwohl die Verhaltenstherapie noch bessere nachhaltigere Wirkungen erzielte als Yoga, könnte die Entspannungstechnik den Forschern zufolge einen Stellenwert in der Behandlung von generalisierten Angststörungen haben. Vor allem für Patienten, die nicht zum Arzt gehen oder solche, die länger auf einen Therapieplatz warten müssten, könne Yoga eine Option sein.

 

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