RSV-Prophylaxe

Wegen hoher Nachfrage: Beyfortus aus Frankreich und Spanien Nadine Tröbitscher, 02.09.2024 14:56 Uhr

Sanofi wird vom 1. September bis 30. Oktober Beyfortus aus Frankreich und Spanien in Deutschland auf den Markt bringen. Foto: Paul-Ehrlich-Institut
Berlin - 

Um die erhöhte Nachfrage nach Beyfortus zu decken, bringt Sanofi zeitlich befristet Ware in französischer und spanischer Aufmachung in Verkehr. Die Impfsaison für Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, beginnt in diesem Monat.

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) hat vor allem in den Herbst- und Wintermonaten Saison. Das Maximum an Infektionen wird im Januar und Februar erwartet. RSV-Infektionen sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei Säuglingen der häufigste stationäre Einweisungsgrund. Eine Impfung kann schwere RSV-bedingte Erkrankungen verhindern. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine RSV-Prophylaxe mit Beyfortus (Nirsevimab, Sanofi) für alle Neugeborene und Säuglinge in ihrer ersten RSV-Saison.

Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, sollen zwischen September und November geimpft werden. Weil für Beyfortus zu Beginn der RSV-Saison eine deutlich vermehrte Nachfrage erwartet wird, wird Impfstoff in ausländischer Aufmachung zur Verfügung stehen. Denn ohne die Vermarktung ausländischer Produkte könne die Nachfrage nicht ausreichend gedeckt werden.

Beyfortus in französischer und spanischer Aufmachung

Sanofi wird vom 1. September bis 30. Oktober Beyfortus aus Frankreich und Spanien in Deutschland auf den Markt bringen. Diese Produkte sind pharmazeutisch identisch und unterscheiden sich lediglich in den Packmitteln.

Beide Produkte tragen den Handelsnamen Beyfortus. Spritzenetikett, Gebrauchsinformation und Faltschachtel sind in französischer beziehungsweise spanischer Aufmachung. Den Packungen liegen keine deutschsprachigen Packungsbeilagen bei. Diese stehen jedoch zum Download bereit.

Beyfortus aus Frankreich

  • Beyfortus 100 mg Inj.-Lsg. i.e. Fertigspr. m. 2 K. FR
    • Sonder-PZN: 19468272
    • Charge: 2070037
    • Haltbarkeitsdatum: November 2025
  • Beyfortus 50 mg Inj.-Lsg. i.e. Fertigspr. m. 2 K. FR
    • Sonder-PZN: 19483248
    • Charge: 2070030
    • Haltbarkeitsdatum: November 2025

Beyfortus aus Spanien

  • Beyfortus 100 mg Inj.-Lsg. i.e. Fertigspr. o. Kan. ES
    • Sonder-PZN: 19482823
    • Charge: AZ240083
    • Haltbarkeitsdatum: Februar 2026

Kassenleistung ab Oktober geplant

Schwere Atemwegserkrankung mit RSV sind der häufigste Grund, warum Kinder im ersten Lebensjahr ins Krankenhaus eingewiesen werden. Die Stiko empfiehlt deswegen einen frühen Schutz bei allen Neugeborenen und Säuglingen. Gespritzt werden soll der Wirkstoff in der ersten RSV-Saison, die auf die Geburt folgt. Die Saison geht üblicherweise von Oktober bis März.

Nirsevimab ist ein monoklonaler Antikörper, der Neugeborene und Säuglinge vor schweren RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege schützt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Impfstoffen bietet Nirsevimab durch passive Immunisierung sofortigen Schutz. Damit sind Babys direkt nach der Gabe von Beyfortus vor RSV geschützt, ohne auf eine vollständige Grundimmunisierung warten zu müssen.

Dieser Schutz soll bald auf Kassenkosten möglich sein, denn: Nirsevimab soll zum Beginn der RSV-Saison in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden.

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