Wegen geringer Nachfrage: Comirnaty teilweise kürzer haltbar Patrick Hollstein, 28.01.2022 11:55 Uhr
In der kommenden Woche können die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte bis zu 240 Dosen Comirnaty bestellen, wie das Bundesgesundheitsministerium (BMG) am gestrigen Nachmittag mitteilte. Ausreichend vorhanden ist laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) weiterhin der Impfstoff von Moderna. Auch beim Kinderimpfstoff gebe es nach wie vor keine Höchstbestellmenge. Allerdings bekommen die Praxen vorerst nicht den neuen Impfstoff von Novavax.
Bis Dienstag müssen die Praxen die für KW 6 (ab 7. Februar) benötigten Impfstoffe bestellen. Dabei können bis zu 240 Dosen Comirnaty geordert werden, also 40 Vials. Für den Impfstoff von Moderna gibt es weiterhin keine Höchstbestellmenge. Auch beim Kinderimpfstoff von Biontech für 5- bis 11-Jährige können Ärztinnen und Ärzte uneingeschränkt bestellen.
Auftauprozess gestartet
Das BMG appellierte laut KBV allerdings nochmals, nur so viel Impfstoff zu ordern, wie in der jeweiligen Woche verimpft werden kann. Es sei auch in den kommenden Wochen ausreichend Impfstoff vorhanden. Zudem könne in Einzelfällen die verbleibende Haltbarkeitsdauer des aufgetauten Impfstoffes etwas verkürzt sein: Grund sei, dass für die kommende Woche (KW 5) weniger bestellt wurde als erwartet. Dadurch könne der Auftauprozess beim Großhandel teilweise schon früher begonnen haben als üblich. Praxen sollen laut KBV die tatsächliche Restlaufzeit dem Begleitdokument entnehmen, das sie von den Apotheken zusammen mit dem Impfstoff erhalten.
Biontech mit grauer Kappe
Bereits am Montag wird Biontech erstmals in der neuen Formulierung ausgeliefert, die nicht mehr verdünnt werden muss und ist im Kühlschrank zehn Wochen haltbar ist. Zu erkennen sind die Chargen an der grauen Kappe und dem grauen Etikett. Da der Übergang bis Mai schrittweise erfolgt, können die Lieferungen in den kommenden Wochen wechseln.
Novavax nur für die Länder
Der Proteinimpfstoff Nuvaxovid von Novavax soll ab 21. Februar ausgeliefert werden. Der Bund-Länder-Krisenstab hat laut KBV entschieden, dass der Impfstoff zunächst ausschließlich an die Länder geht. Ab wann Arztpraxen den Impfstoff bestellen können, sei derzeit noch offen – voraussichtlich aber gar nicht im ersten Quartal.
Grundsätzlich geht das BMG laut KBV davon aus, dass die Bestellsituation bis auf Weiteres entspannt bleibt und alle Bestellungen komplett beliefert werden können. Angesichts der Omikron-Welle werden die Arztpraxen nochmals gebeten, so viele Menschen wie möglich zu impfen. „Das ist der einzige Weg aus der Pandemie“, sagte KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Gassen. „Nur mit den Vertragsärztinnen und Vertragsärzten und ihren Teams werden wir es schaffen, noch mehr Menschen jetzt zu überzeugen, sich impfen zu lassen.“ Dies gelte auch für Booster-Impfungen.