In Deutschland hat etwa jeder dritte Erwachsene Bluthochdruck, so eine Schätzung der Deutschen Hochdruckliga. Die Hypertonie ist somit Risikofaktor Nr.1 für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein beliebtes Sommergemüse kann helfen den Blutdruck signifikant zu senken, das belegen die Ergebnisse einer Studie.
Im Sommer sind sie eines der beliebtesten Lebensmittel: Wassermelonen. Sie bestehen zu rund 95 Prozent aus Wasser und 100 g des Fruchtfleisches haben nur 24 Kilokalorien (kcal). Zudem sind Wassermelonen reich an Nährstoffen. Sie enthalten unter anderem:
Ein regelmäßiger Verzehr des Kürbisgewächses ist demnach nicht nur gesund, sondern kann auch maßgeblich dazu beitragen, den Blutdruck zu senken. Dies konnte ein Team aus Wissenschaftler:innen in einer Studie belegen, die im „American Journal of Hypertension“ veröffentlicht wurde. Dabei spielen L-Citrullin und L-Arginin eine besondere Rolle, wie Hauptautor Arturo Figueroa, Florida State University herausfand. Der Forscher untersuchte dabei wie sich Wassermelonen auf den Blutdruck und die Arterien bei Personen mit Prähypertonie auswirken.
„Orales L-Citrullin wird effizient in L-Arginin innerhalb der Stickoxid-Synthese umgewandelt. Wir untersuchten die Auswirkungen einer Wassermelonen-Supplementierung auf den Aorten-Blutdruck und die Arterienfunktion bei Personen mit Prähypertonie“, so Figueroa. Die neun Teilnehmer:innen mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren wurden vor Studienbeginn mit einer Vorstufe des Bluthochdruckes diagnostiziert. Die Proband:innen hatten zudem keine offensichtlichen Herz-Kreislauf- oder Stoffwechselerkrankungen.
Die Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten sollten während des Studienzeitraums beibehalten werden und wurden anhand eines Fragebogens bewertet. Zudem wurde die körperliche Aktivität jede Woche aufgezeichnet. Per Zufallsprinzip wurden die Teilnehmer:innen zum Studienstart in zwei Gruppen eingeteilt, wobei die erste zweimal täglich eine Wassermelonenergänzung (L-Citrullin/L-Arginin: 1,35 g/0,65 g) und die zweite Gruppe für sechs Wochen ein Placebo erhielt.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass eine 6-wöchige Wassermelonenergänzung den Brachialpuls – dieser wird üblicher Weise bei der Blutdruckkontrolle gemessen – sowie die Aortenwellenreflexion bei Personen mittleren Alters mit Prähypertonie reduzierte. Die sogenannte Pulswellenreflexion gibt dabei Aufschluss über die Herz-Kreislauf-Gesundheit der Patient:innen und deren Elastizität der Blutgefäße. Vereinfacht gesagt: Eine niedrigere Pulswellengeschwindigkeit spricht für eine bessere Herz-Kreislaufgesundheit.
Weitere Studien sind laut den Forscher:innen erforderlich, um diese Ergebnisse in einer größeren Population zu bestätigen. „Zusammenfassend stellten wir fest, dass eine Wassermelonenergänzung Eigenschaften wie Blutdruck und Blutvolumen sowie die Fließeigenschaft des Blutes verbessern kann.“
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