Die Stiftung Warentest weicht bei einigen Impfempfehlungen von der Meinung des Robert-Koch-Instituts (RKI) ab und veröffentlicht ihren eigenen Impfkalender. Bei drei Impfungen gibt es Unterschiede.
Warentest bemängelt, dass das RKI bislang eine Rota-Viren-Impfung nicht als Standardimpfung für Säuglinge empfiehlt. Schließlich erkrankten gerade Säuglinge und Kleinkinder oft und schwer an dem Virus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Impfung, allerdings sollen Länder mit sehr niedrigem Erkrankungsstatus Kosten und Nutzen abwägen. Laut RKI ist die Impfung nicht so bedeutend und damit zu teuer. Einige Bundesländer empfehlen sie trotzdem, und viele Krankenkassen übernehmen mittlerweile die Kosten.
Von der Windpocken-Impfung rät Warentest dagegen ab. Da der Impfschutz nicht lebenslang anhält, könnte eine wesentlich schwerere Erkrankung im Erwachsenenalter auftreten, so die Experten. Wenn doch geimpft wird, soll nicht der kombinierte Mumps-Masern-Röteln-Varizellen-Impfstoff verwendet werden, da bei den Impflingen vermehrt Fieberkrämpfe aufgetreten seien. Laut STIKO sollen Säuglinge und Kleinkinder geimpft werden, eine Nachholimpfung soll bis zum 17. Lebensjahr durchgeführt werden. Bei dem Vierfach-Impfstoff hat die Kommission keine Einschränkung vorgenommen.
Eine weitere Abweichung im Testkalender bezieht sich auf die Meningokokken-Imfpung, bei der die Tester eine zweite Immunisierung im Alter von 11 bis 15 Jahren als notwendig erachten. Gerade auch in diesem Alter trete die Infektion mit Meningokokken nochmals vermehrt auf, so Warentest. Das RKI empfiehlt als Standardimpfung lediglich die Grundimmunisierung im Alter von 11 bis 23 Monaten. Allerdings sollen besonders gefährdete Personen wie Immunsupprimierte, Reisende und Personen, die mit Erkrankten häufig in Kontakt kommen, zusätzlich geimpft werden.
Warentest hatte die Bewertungen mit Fachleuten und Forschern aus der Kinderheilkunde, Allgemein- und Reisemedizin, Gynäkologie, Infektiologie, Infektionsbiologie und Pharmazie zusammengestellt.
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